Griechenland plant Kohleausstieg - Umbruch in Westmazedonien

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Copyright Thanassis Stavrakis/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved
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Von Ronald Krams
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Seit mehr als 60 Jahren wird die griechische Wirtschaft mit Kohle betrieben. Der billige Brennstoff, der in Westmazedonien reichlich vorhanden ist, liefert erschwingliche Energie. Die griechische Regierung plant nun den Ausstieg.

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Seit mehr als 60 Jahren wird die griechische Wirtschaft mit Kohle betrieben. Der billige Brennstoff, der in Westmazedonien reichlich vorhanden ist, liefert erschwingliche Energie. Die griechische Regierung plant nun den Ausstieg.

Dazu Giannis Ioannidis, Mitarbeiter des Energieversorgers Public Power Corporation:

"Natürlich sind der Umweltschutz und die grüne Energie das moderne Motto. Wir sind auf der gleichen Seite. Mehr als alle anderen machen wir uns Sorgen um die Gesundheit unserer Familien und unserer Kinder. Aber wir sind mit der plötzlichen Entscheidung zur Schließung nicht einverstanden".

"In jedem Kraftwerk, das schließt, werden Hunderte von Arbeitsplätzen vernichtet. Aber die Auswirkungen werden viel größer sein. Eine Studie zeigt, dass von jedem Arbeitsplatz, der in der Energieerzeugungsindustrie verloren geht, mindestens drei weitere Arbeitsplätze betroffen sein werden".

In drei Jahren soll der Ausstieg vollzogen sein. Georgios Kasapidis, Regionalgouverneur von Westmazedonien ist der Ansicht, dass diese Zeit nicht ausreichen wird.

"Wir wollen, dass die lokale Energiewirtschaft weiter funktioniert. Da die Kohleverbrennung gestoppt werden soll, können wir auf neue Energietechnologien setzen. Technologien wie die der erneuerbaren Energien, der photovoltaischen Solartechnik, der Solarthermie, des Wasserstoffs und die der geothermischen Energiequellen".

Der griechische Energieministers Kostis Hatzidakis will den Worten nun Taten folgen lassen. Er setzt auf die grüne Agenda. Die Regierung sucht auch bei der EU um Unterstützung nach.

"Der Masterplan für die Region wird eine Gesamtplanung für die nächsten Jahre beinhalten. Er wird den Energiesektor, aber auch die alternative ökologische Landwirtschaft, den Agrotourismus und die verarbeitende Industrie umfassen. Wir wollen das sicherstellen, was wir einen "gerechten Übergang" nennen. Wir wissen, dass die Menschen in Westmazedonien mit Kohle geboren und aufgewachsen sind. Unsere Aufgabe ist es, ihnen zu erklären, dass eine andere Zukunft möglich ist".

Die Bewohner der Region wollen ihre Kohlekraftwerke noch über viele Jahre in Betrieb halten. Dazu Giannis Fakidis, Mitarbeiter des Energieversorgers Public Power Corporation.

"Hier gibt es keine Felder, auf denen man Vieh halten oder züchten kann. Das Einzige, was diese Region besitzt, ist Kohle. Sonst nichts. Es gibt keine Eisenbahn, keinen Hafen und keine Infrastruktur. Warum sollte ein Unternehmen hier investieren".

Die Menschen in Westmazedonien fordern mehr als drei Jahre Zeit, um diesem Teil Griechenlands eine wohlhabende Zukunft zu sichern.

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