"Ähnlich düster": Coronavirus erinnert viele an Tschernobyl 1986

Austria Virus Outbreak
Austria Virus Outbreak Copyright Ronald Zak/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Kirsten Ripper mit Twitter
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Auf Twitter tauschen viele wegen der Coronavirus-Krise ihre Erinnerungen an damals aus.

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In den sozialen Netzwerken fühlen sich in der aktuellen Coronavirus-Krise viele an die Stimmung von 1986 erinnert, als die Atomanlage von Tschernobyl den GAU, den größten anzunehmenden Unfall, verursacht hatte. Der Aufruf der Behörden in Deutschland, keine Kinderspielplätze zu besuchen, löst Erinnerungen aus - an damals, als sie nicht mehr in Sandkästen spielen durften.

Es gibt einige Parallelen zwischen damals und heute: Die Krisensituation, die diffuse Angst vor etwas, das man nicht sehen und nicht riechen kann, die Stimmung einer die Grenzen überschreitenden Krise, die Angst um die eigene Gesundheit und um die der anderen...

Anders als damals ist, dass sich die in ihren Wohnungen festsitzenden Menschen jetzt übers Internet informieren und austauschen können. Einige verweisen darauf, dass sie damals vor dem Radion saßen.

Unter dem Tweet von "Schwesterfraudoktor", die die Stimmung bei Tschernobyl "ähnlich düster" fand wie jetzt, tauschen sich viele zu diesem Thema aus. @SchwesterFD zitiert eine Freundin, die "in eine Rolle Klopapier" weint. 

Dabei kommt auch der Generationenkonflikt zur Sprache. So antwortet @Sterneschauerin: "Ja, es hat sich damals sehr ähnlich angefühlt. Ich war 19. Es fühlte sich alles sehr Surreal an. Du riechst, schmeckst, siehst nichts, und doch war die Bedrohung da. Infos gab es übers Radio, was den gesamten Tag lief." Userin @sprachnerd schreibt: "Ich war damals auch erst ein paar Jahre alt, hatte aber trotzdem heute einen Flashback an das Gefühl von damals. Das war krass."

Andere versuchen zu de-dramatisieren.

In der französischen Zeitung LE PARISIEN erklärt ein Experte, "Das Coronavirus ist nicht die Wolke von Tschernobyl, es wird nicht durch die Luft übertragen, es sind die Menschen, die es übertragen." Bei der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl hatten die französischen Behörden 1986 behauptet, die radioaktiven Wolken wären nie über die Grenze nach Frankreich gekommen. Einige machten sich damals sogar über Deutschland und das Austauschen vom Sand auf den Spielplätzen lustig.

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