Am kommenden Sonntag findet die Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen statt. Auf das eigentlich vorgesehene TV-Duell der beiden Kandidaten mussten Fernsehzuschauer verzichten.
In Polen haben sich jetzt auch die medialen Fronten zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten Andrzej Duda und Rafal Trzaskowski verhärtet.
Sowohl der liberalkonservative Herausforderer Trzaskowski als auch Amtsinhaber Andrzej Duda bestritten geplante TV-Duelle jeweils allein im Studio.
Der von der Regierungspartei PiS unterstützte Duda wollte sich nur im öffentlich-rechtlichen Sender TVP befragen lassen, Trzaskowski plädierte für eine Lösung mit TVP und zwei Privatsendern.
Weil es zu keiner Einigung kam, kochte jeder sein eigenes Süppchen und seine "private" TV-Show ab. Trzaskowski bei einem Privatsender, Duda im TVP.
Kritik am Fernsehsender TVP
Nach der ersten Wahlrunde Ende Juni hatte die OSZE die Wahlkampf-Berichterstattung von TVP als einseitig kritisiert.
Der Sender habe Duda als Wahlkampf-Vehikel gedient und meist negativ über Trzaskowski berichtet.
Meinungsumfragen deuten auf einen engen Ausgang der Stichwahl am kommenden Sonntag mit leichten Vorteilen für Duda (47,5 - 50,9%; Trzaskowski: 46,8 - 49,1%)
In der ersten Runde hatte Duda 43,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt. Trzaskowski kam auf 30,4 Prozent.