Politische Libanon-Mission: Macron fordert in Beirut "Dialog der Wahrheit"

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Von Euronews
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach der Ankunft in Beirut
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach der Ankunft in Beirut   -  Copyright  Thibault Camus/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved

Als erstes ausländisches Staatsoberhaupt hat sich der französische Präsident Emmanuel Macron in Beirut ein Bild vom Ausmaß der Verwüstung gemacht.

Macron wurde von Präsdent Michel Aoun empfangen und sagte direkt nach seiner Ankunft:

Zuallererst bin ich gekommen, um dem libanesischen Volk Unterstützung, Freundschaft und brüderliche Solidarität zu bringen. Denn dies ist der Libanon, dies ist Frankreich. Ich habe die Pflicht, hier zu sein, um dem libanesischen Volk diese Freundschaft, diese Brüderlichkeit unseres Landes zu bezeugen. Ich möchte zuhören können, mich zur Verfügung stellen und mithelfen, internationale Hilfe, Unterstützung und Hilfe für Beirut und die Menschen im Libanon zu organisieren.

Macron wird sich auch mit anderen Politikern treffen, die von der Bevölkerung in sozialen Netzwerken zunehmend kritisiert werden.

Er machte sich für einen "Dialog der Wahrheit" stark: "Ich möchte, dass alle politischen Kräfte einen Dialog der Wahrheit führen. Denn nach der Explosion wissen wir, dass die Krise hier ernst ist. Sie beinhaltet eine historische Verantwortung der vorhandenen Führungspersönlichkeiten. Es handelt sich um eine politische, moralische, wirtschaftliche und finanzielle Krise, deren erstes Opfer das libanesische Volk ist. Und sie erfordert extrem schnelle Reaktionen. Für mich ist dieser Besuch daher auch eine Gelegenheit für einen offenen Dialog und eine Forderung an die politischen Kräfte und Institutionen des Libanon. Und ich denke, dass wir auf diesen Dialog der Wahrheit heute nicht verzichten können, und auch die kommenden Stunden werden in meinen Augen sehr wichtig sein."

Frankreich und der Libanon sind einander stark verbunden. Der Libanon stand am Ende des Ersten Weltkriegs 25 Jahre lang unter französischem Mandat. Bis heute leben dort rund 25.000 Franzosen.