Sorge in Litauen: Umstrittenes AKW erhält Brennstoff

Das umstrittene AKW in Ostrowez in Weißrussland an der Grenze zu Litauen (Archivfoto)
Das umstrittene AKW in Ostrowez in Weißrussland an der Grenze zu Litauen (Archivfoto) Copyright AP Photo
Von Euronews mit LTLT/EBU
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Das vor der Inbetriebnahme stehende Atomkraftwerk steht auf weißrussischer Seite in Sichtweite der litauischen Hauptstadt Wilnius. Es gilt als Prestigeprojekt von Alexander Lukaschenko, der sich am 9. August zur Wiederwahl stellt.

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In Litauen gibt es Sicherheitsbedenken, dass ein weißussisches Atomkraftwerk in der Nähe zur Grenze zu schnell in Betrieb genommen wird.

Aus einer Anhörung im litauischen Parlament ging hervor, dass der Brennstoff bereits an diesem Freitag ohne entsprechende Genehmigungen verladen wird.

Der Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für nationale Sicherheit und Verteidigung, Dainius Gaizauskas, vermutet Einfluss aus Russland dahinter: "Weißrussland könnte sich im Moment mit dem Start des Atomkraftwerks Ostrowez nicht einverstanden zeigen, aber es gibt sehr großen Druck von Rosatom auf der russischen Seite und wir denken, dass dieses Kraftwerk trotz allem gestartet wird. Gerade wegen des Drucks von Russland."

In Sichtweite der Hauptstadt

Die Anlage wurde in Ostrowez gebaut, etwa 50 Kilometer von Vilnius entfernt und von der litauischen Hauptstadt aus sichtbar. Die Einheimischen haben bereits Jodtabletten erhalten, falls es zu einem Zwischenfall kommen sollte.

Litauen hat Weißrussland beschuldigt, verschiedene internationale Verträge gebrochen und die Anlage ohne Stresstests in Betrieb genommen zu haben.

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat die Vorwürfe in dieser Woche scharf zurückgewiesen.

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