4 gegen Lukaschenko: Festnahmen vor der Präsidentschaftswahl

Im autoritär geführten Weißrussland hat im Schatten zahlreicher Festnahmen die Präsidentenwahl begonnen. Rund 6,8 Millionen Menschen können seit Sonntagmorgen in den knapp 5800 Wahllokalen im ganzen Land abstimmen. Für Staatschef Alexander Lukaschenko könnte die Wahl nach mehr als einem Vierteljahrhundert im Amt entscheidend werden.
Einen Tag vor den Präsidentschaftswahlen in Weißrussland haben am Samstagabend Hunderte Unterstützer der Opposition in der Hauptstadt Minsk demonstriert. Laut Polizei kam es zu mindestens zehn Festnahmen. Staatspräsident Alexander Lukaschenko hält auch nach 26 Jahren an seinem Amt fest. Er gilt als letzer Diktator Europas.
Wahl gegen Lukaschenko?
"Die Dinge werden nach dem Willen der Regierung ablaufen. Aber niemand weiß, was am 10. August passiert", so eine Passantin in Minsk.
Insgesamt stehen mit Lukaschenko fünf Kandidaten zur Wahl. In den vergangenen Wochen sorgte vor allem Swetlana Tichanowskaja für Schlagzeilen. Nach der Festnahmen ihres Mannes, eines bekannten Bloggers, war sie für ihn eingesprungen. Auch ihre Wahlkampfmanagerin wurde am Samstag verhaftet, bereits zum zweiten Mal. Tichanowskaja sagte dazu am Samstag: "Ich kann es nicht glauben. Wie können sie ein Mitglied meines Teams festnehmen?"
6,8 Millionen an die Urnen
Mit ersten Prognosen wird nach der Schließung der letzten Wahllokale um 19.00 Uhr gerechnet. Insgesamt sind 6,8 Millionen Menschen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.