Nach 238 Tagen Hungerstreik: Türkische Anwältin Ebru Timtik tot

Die wegen Terrorvorw ürfen verurteilte türkische Anwältin Ebru Timtik ist nach 238 Tagen im Hungerstreik in Istanbul gestorben. Die EU-Kommission reagierte bestürzt und verlangte von der Türkei dringend Fortschritte bei Rechtsstaatlichkeit und Schutz von Grundrechten.
Die Anwältin hatte mit dem Hungerstreik einen fairen Prozess erreichen wollen.
Noch vor wenigen Tagen hatten mehrere Zusammenschlüsse von Juristen ihre Freilassung gefordert.
Ein Kollege sagt: "Ebru Timtik war wie eine ältere Schwester für mich. Ich kannte sie seit langem, seit 5 Jahren. Sie war eine Kollegin, sie war im Gefängnis, weil sie die verteidigte, die niemand verteidigte, die Opfer des Grubenunglücks von Soma etwa."
Der Oppositionelle Musa Piroglu (HDP) ruft: "Eines sollt ihr wissen: Wenn eine Anwältin mit ihrem Leben zahlt, in so einem Land ist niemand sicher. So ein Land ist die Türkei. Ist Euch das klar?"
Ebru Timtik war im Februar in den Hungerstreik getreten. Ein Gericht in Istanbul hatte Timtik 2019 zu mehr als 13 Jahren Haft verurteilt.