Für die ostdeutsche Mutter war es normal, nach der Geburt wieder voll zu arbeiten, im Westen galt die arbeitende Frau als Rabenmutter.
Seit der Wiedervereinigung haben sich die Erwerbsquoten von Müttern aus Ost und West angepasst. Im Westen arbeiten mittlerweile mehr Frauen mit jungen Kindern in Teil- oder Vollzeit. Möglich macht das ein breiter Ausbau des Kita-Netzes.
Volle Berufstätigkeit von Frauen und Betreuungsplätze waren in der DDR selbstverständlich.
Frauenrolle in Ost und West
Frauen in Ost- und Westdeutschland hätten unterschiedlicher nicht sein können. Vor der Wiedervereinigung blieben junge Mütter im Westen zu Hause, denn es gab kaum ganztägige Betreuungsplätze. Die Frau verdiente für die Familie eher hinzu.
In Ostdeutschland wurde die Erwerbstätigkeit der Frau staatlich gefördert. "Sich einer geregelten Arbeitszeit zu entziehen" galt laut Strafgesetzbuch der DDR als asoziales Verhalten. Viele Mütter stiegen schon bald nach der Geburt der Babys wieder voll in den Beruf ein. Ein gut ausgebautes Kita-Netz machte es möglich.
Kinderbetreuung?
Entgegengesetzte Frauen- und Mutterrollen, die auch nach 30 Jahren Wiedervereinigung Spuren hinterlassen.
Heute geben nur rund 30 Prozent der Familien in Westdeutschland ihr Kleinkind in eine Kita.
Im Gegensatz zu fast 66 Prozent der Familien in Ostdeutschland.
Voll- oder lieber Teilzeit?
Über die Jahre hinweg haben sich die Erwerbsquoten der Frauen in beiden Landesteilen angenähert. Betrug der Unterschied zwischen Ost und West Anfang der 90er-Jahre noch 22 Prozent, trennten die ost- und westdeutschen Frauen auf dem Arbeitsmarkt zuletzt nur noch vier Prozent.
30 Jahre Annäherung
Allerdings arbeiten ostdeutsche Frauen deutlich häufiger in Vollzeit - auch wenn die Zahl in den vergangenen Jahren etwas geschrumpft ist. Die Bilanz: Frauen in Ost und West haben sich nach 30 Jahren Wiedervereinigung angenähert.