Gefühlsausbrüche im Grenzgebiet: Griechische Zyprer fordern Rückgabe von Varosha

In Zypern haben zahlreiche griechische Zyprerinnen und Zyprer an der Grenze zur international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern demonstriert.
Sie verlangten die Rückgabe des türkisch-kontrollierten Küstenstreifens Varosha, der am Rande der Stadt Famagusta liegt.
Rund 40.000 Einwohner von Varosha waren 1974 vor dem Einmarsch der türkischen Armee geflohen. Seitdem gleicht das unbesiedelte Gebiet einer Geisterstadt.
Der von der Regierung in Ankara unterstützte nordzyprische Regierungschef Ersin Tatar hatte Teile von Varosha zu Monatsbeginn für die Öffentlichkeit freigegeben und damit die Zyperngriechen und die griechische Regierung gegen sich aufgebracht. Ein Strandabschnítt und eine Hauptstraße sind zwischen 9 und 17 Uhr für Besucher geöffnet.
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis bezeichnete die Freigabe Varoshas als klaren Verstoß gegen die entsprechende Resolution des UN-Sicherheitsrates zu dem Gebiet.
Darin heißt es, Versuche, andere Personen als die ursprünglichen Einwohner in dem Stadtteil anzusiedeln, seien inakzeptabel.
Hochrangige EU-Vertreter und UN-Generalsekretär Antonio Guterres erklärten, die Entscheidung der Republik Nordzypern sei besorgniserregend. Sie erschwere mögliche Gespräche im Zypernkonflikt, der seit 2017 auf Eis liegt.