Biden kämpft um US-Senat - Georgia entscheidet über Mehrheit

In den USA wurden nicht nur ein Präsident, sondern auch die Abgeordneten im Repräsentantenhaus und rund ein Drittel der 100 Senatoren gewählt. Joe Biden wird aller Voraussicht nach auf eine Mehrheit seiner Demokraten im Repräsentantenhaus setzen können.
Bei den Wahlen zum US-Senat geht das Hoffen und Bangen für das Team Biden & Harris weiter.
Dazu Jonathan Katz, Senior Fellow beim German Marshall Fund:
"Wenn Sie die Kontrolle über dieses Gremium haben, haben Sie die Kontrolle über wichtige Ausschüsse und können Entscheidungen treffen. Wenn sie Präsident sind und den Senat kontrollieren, ermöglicht dies ihnen ihre Agenda durchzubringen. Aber es bleibt schwierig, auch wenn man beide Gremien kontrolliert".
Zwei Senatssitze im Bundesstaat Georgia werden erst am 5. Januar in einer Stichwahl entschieden. Die Demokraten müssen beide nach bisherigem Stand für sich entscheiden, um auf eine Mehrheit bauen zu können.
"Senatoren werden für sechs Jahre gewählt. Alle zwei Jahre finden Wahlen für ein Drittel der Senatoren statt. Gefälligkeiten und Freundschaften werden über einen langen Zeitraum aufgebaut".
Der Senat hat entscheidenden Einfluss, wie ein Präsident seine Politik umsetzen kann. Er bestätigt auch hochrangige Regierungsmitarbeiter.
Dazu Dan Scandling, Leiter der Beratungsfirma "APCO Worldwide":
"Joe Biden ist ein Profi im Senat. Er hat eine langjährige Beziehung zu Mitch McConnell, dem Mehrheitsführer im Senat, der Republikaner ist. Beide Seiten werden versuchen zusammenzuarbeiten. Bei manchen Themen werden sie zusammenarbeiten, bei anderen nicht. Die Republikaner werden im Senat bei bestimmten Dingen ganz sicher ihr Veto einlegen".
Sollte Joe Biden die Kontrolle über den Senat bekommen, wird der neue US-Präsident mehr Spielraum für die Durchsetzung seiner politischen Vorstellungen erhalten.