WHO: Europa hat Wendepunkt bei Corona-Pandemie erreicht

WHO: Europa hat Wendepunkt bei Corona-Pandemie erreicht
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Von Julika Herzog mit dpa
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Die Weltgesundheitsorganisation zählt zu den Herausforderungen des neuen Jahres vor allem die neue Variante des Coronavirus.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt zu den Herausforderungen des neuen Jahres vor allem die neue Variante des Coronavirus, die Ende 2020 zunächst in England und mittlerweile in zahlreichen Ländern nachgewiesen wurde. Außerdem sollten schnell so viele Menschen wie möglich geimpft werden.

"Dieser Moment stellt einen Wendepunkt im Verlauf der Pandemie dar, an dem Wissenschaft, Politik, Technologie und Werte eine Einheitsfront bilden müssen, um dieses hartnäckige und schwer fassbare Virus zurückzudrängen", sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.

Zwei Tage nachdem die britische Regierung einen neuen Lockdown angeordnet hat, verzeichnete Großbritannien innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.000 Todesfälle. In England hat die Zahl der COVID-19-Fälle ihren höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht, mit einem Anstieg von 24% in der letzten Dezemberwoche.

Verantwortlich für die schnelle Ausbreitung macht die Regierung die neue, wahrscheinlich ansteckendere Virus-Variante. Der Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) warnt, dass die Krankenhäuser in London bald überfordert sein könnten. Selbst im besten Fall würden in der Hauptstadt zum 19. Januar insgesamt 2000 Betten, darunter Intensivplätze, fehlen.

In Schweden ist der Sonderweg zu Ende: Die Regierung verschärft die Empfehlungen, unter anderem in vollen Bussen und Bahnen empfiehlt sie nun das Maskentragen, nachdem in den letzten zwei Tagen mehr als 12.000 neue Fälle und 277 Todesfälle registriert wurden. Selbst ein Lockdown wird nun erwogen.

Impfstoffe sind die große Hoffnung, um die Pandemie zu stoppen. Belgien beginnt nach einem einwöchigen Testlauf nun großflächig mit Impfungen, zunächst sollen wie in Deutschland Mitarbeiter und Bewohner von Pflegeheimen geimpft werden.

Insgesamt könnten bis Ende Januar oder Anfang Februar 150 000 bis 200 000 Betroffene Impfschutz erhalten. Anschließend sollen Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen an der Reihe sein. Bislang sind in Belgien während der einwöchigen Testphase nur rund 700 Freiwillige in einigen Pflegeheimen geimpft worden.

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