Atomenergie nach Fukushima: "Technologisch gibt es Lösungen"

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Von Manuel Terradillos, su
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2011 erschütterte der schwerste Atomunfall seit der Katastrophe von Tschernobyl das Vertrauen in die Atomkraft. War die Atomenergie ein Irrweg? Falsche Frage - meint Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergie-Behörde AIEA.

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Ein Jahrzehnt ist vergangen, seit ein katastrophales Erdbeben und ein Tsunami das japanische Kernkraftwerk Fukushima demoliert haben.

Das löste den schwersten Atomunfall seit der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 aus und versetzte dem Vertrauen in die Atomkraft einen schweren Schlag.

War die Atomenergie ein Irrweg?

Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEA (International Atomic Energy Agency) in Wien:

“Das ist eine Energie mit praktisch null Treibhausgasemissionen. Das ist ihre Rolle. Das Problem ist - und deshalb finde ich es interessant, wie diese Frage zum zehnten Jahrestag von Fukushima aufgeworfen wird - dass allerhöchste Sicherheitsstandards gelten müssen. Ein Unfall definiert nicht die Daseinsberechtigung einer Technologie oder einer Branche, so wie ein Flugzeugabsturz nicht den Luftverkehr in Frage stellt.”

Aber Kernenergie heißt auch Atommüll... wie geht man damit um ... wie entsorgt man ihn sicher – das hält viele davon ab, Kernenergie als Weg in die Zukunft in Betracht zu ziehen.

Rafael Grossi, IAEA:

“Ich meine, es geht da mehr um Image und soziale Akzeptanz als um Technologie. Technologisch gibt es die Lösungen und es geht einfach darum, sie umzusetzen. Es gibt da überhaupt kein Hindernis oder keine Unmöglichkeiten. Das ist keine Energie, der eine Vision fehlt oder ein Plan für den Umgang mit dieser Ressource.”

…und es geht um die Preisfrage: Die Katastrophe zwang den Nuklearsektor weltweit zu neuen Sicherheitsmaßnahmen, was die Kosten erhöhte. Heißt, dass die Atomindustrie einer wachsenden Konkurrenz durch erneuerbare Energien ausgesetzt ist – sie sind erschwinglicher geworden.

Manuel Terradillos, su

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