Länger als der Zweite Weltkrieg - zehn Jahre Bürgerkrieg in Syrien

Mit Hoffnung auf Reformen begann vor zehn Jahren der „Arabische Frühling“ auch in Syrien. Er verendete im eiskalten Bürgerkrieg mit der Regierung Baschar al-Assad. Unter Protesten, etwa in Idlib, zogen Syrer im In- und Ausland Zwischenbilanz – denn ein Ende ist nicht in Sicht: 388 000 Menschen wurden getötet, darunter 117 000 Zivilisten (Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte). Unter den getöteten Zivilisten seien 22 000 Kinder. Mehr als 13 Millionen wurden ins In- und Ausland vertrieben oder flohen („dpa“). Als die Kämpfe begannen, hatte das Land rund 21 Millionen Einwohner.
De facto ist Syrien dreigeteilt – in Gebiete unter Kontrolle der Regierung, verschiedener Rebellengruppen und der Kurdenmiliz YPG, jeweils unterstützt von Truppen ihrer ausländischen Verbündeten. Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ kontrollierte zur Halbzeit (2015) laut Beobachtern mehr als die Hälfte des Staatsgebiets mit rund einem Sechstel der Bevölkerung, im Nordosten haben die Menschen nach wie vor Angst vor Anschlägen.
Viele von denen, die geblieben sind und überlebt haben, leiden unter massiver wirtschaftlicher Not. Während das syrische Pfund abstürzt, steigen die Preise immer weiter. Es mangelt an Treibstoff, Medikamenten und vor allem an Nahrung. Der Hunger grassiert in Syrien schon seit langem.
Rund zwölf Millionen Menschen in dem Bürgerkriegsland hätten nicht genug zu essen, warnte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). "Zerstörung, Verfolgung, Unterdrückung und desaströse wirtschaftliche Verhältnisse prägen die Region," so der Hilfsdienst Malteser International.
su mit dpa