Fall Everard und Gewalt gegen Frauen: Kritik am Verhalten der Polizei

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Copyright Matt Dunham/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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Auch am Montag haben in London wieder Hunderte gegen Gewalt an Frauen demonstriert, die Menschen protestierten außerdem gegen das Verhalten der Polizei.

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Auch am Montag haben in London wieder Hunderte gegen Gewalt an Frauen demonstriert. Die Menschen protestierten außerdem gegen das Verhalten der Polizei.

Proteste am rigorosen Einsatz der Polizei

Beamte hatten am Samstagabend bei einer nicht genehmigten Mahnwache für die getötete Sarah Everard eingegriffen und mehrere Menschen festgenommen. Die Bilder von zu Boden gedrückten und abgeführten Frauen hatte die ohnehin aufgeladene Stimmung weiter angeheitzt.

Die Polizei berief sich auf die Corona-Maßnahmen, Versammlungen sind derzeit verboten. Sie hatte den Demonstranten zuvor ein Ultimatum gestellt, nach Hause zu gehen.

Der Fall von Sarah Everard hat in ganz Großbritannien eine Welle der Betroffenheit ausgelöst. Die 33-Jährige war am 3. März auf dem Nachhauseweg entführt und ermordet worden. Ihre Leiche war in einem Waldstück in der südostenglischen Grafschaft Kent entdeckt worden. Im Verdacht steht ein 48 Jahre alter Polizist, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt.

Seit der Ermordung von Sarah Everard machen landesweit Frauen auf Belästigungen und Gewalt an Frauen aufmerksam, so wie die 50 Jahre alte Laryssa. "Ich protestiere schon sehr, sehr lange für Frauenrechte und die Sicherheit von Frauen. Ich möchte, dass sie die gleichen Rechte hat, wie jeder andere", sagt Laryssa und deutet auf ihre Tochter, die neben ihr steht. "Ich möchte, dass sie sich sicher fühlt, wenn sie auf der Straße geht und sich nicht überlegen muss: 'Soll ich hier lang gehen oder nicht?' Ich will das nicht für meine Kinder, oder für die von anderen."

Neues Polizeigesetz soll Proteste auf der Straße einschränken können

Das Unterhaus berät derzeit über ein neues Polizeigesetz, das unter anderem die Befugnisse der Polizei zur Einschränkung von Protesten erweitern soll. Der "Police, Crime, Sentencing and Courts Bill", ist bereits in zweiter Lesung ins Unterhaus gegangen.

Premierminister Boris Johnson hat gleichzeitig eine Taskforce eingerichtet, um das Thema Sicherheit von Frauen zu diskutieren.

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