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Amazon-Mitarbeiter stimmen gegen erste US-Gewerkschaft

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Copyright Jay Reeves/AP
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Von Oscar Valero
Zuerst veröffentlicht am
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Gewerkschaften beißen sich die Zähne aus am Online-Giganten, dem zweitgrößten Arbeitgeber in den USA. In Alabama stimmten Mitabeiter gegen die Gründung einer Gewerkschaft. Die beschuldigte Amazon bereits, «illegal» Einfluss auf die Abstimmung genommen zu haben.

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Der Online-Gigant Amazon ist der zweitgrößte Arbeitgeber in Amerika. Gewerkschaften haben bei dem Konzern bisher nichts zu melden. In Alabama ist die Gründung einer Gewerkschaft jetzt an den Beschäftigten gescheitert.

Die Beschäftigten eines Amazon-Lagers im US Bundesstaat Alabama haben dem Online-Einzelhandelsriesen zu einem entscheidenden Sieg verholfen, sie haben gegen die Gründung einer Gewerkschaft gestimmt. 53% der fast 6.000 Beschàftigen stimmten nach monatelangen Kampagnen ab, 1.798 Beschäftigte lehnten die Gründung einer Gewerkschaft ab, nur 738 stimmten dafür.

Die Leute sollten nicht glauben, dass das Ergebnis dieser Abstimmung in irgendeiner Weise eine Bestätigung für die Arbeitsbedingungen bei Amazon sind oder die Art und Weise, wie das Unternehmen seine Mitarbeiter behandelt. Ganz im Gegenteil. Die Ergebnisse zeigen die massive Einschüchterung und die Einmischung durch den Arbeitgeber.
Stuart Appelbaum
Gewerkschafter, RWDSU Präsident

Die Gewerkschaft RWDSU kündigte an, dass Ergebnis anzufechten und warf Amazon vor, ein «kaputtes Wahlsystem» ausgenutzt zu haben. Laut Gewerkschaft hat das Unternehmen unrechtmàssig in den Abstimmungsprozess eingegriffen, es habe auf Versammlungen, an denen Desinformationen über die Ziele der Gewerkschaften gestreut. 

Amazon hatte schon vor der Wahl mit aller Kraft versucht, das Votum zu verzögern, war aber mit einem Einspruch bei der Arbeitnehmerschutzbehörde NLRB gescheitert. Die Gewerkschaft hatte damit geworben, sicherere Arbeitsbedingungen und faire Löhne zu erstreiten.

Schon lange beißen sich Gewerkschaften an Amazon die Zähne aus, in der 26-jährigen Unternehmensgeschichte war dies erst das zweite Mal, dass ein Versuch zur Gründung einer Gewerkschaft überhaupt zur Abstimmung kam. Amazon ist der zweitgrößte Arbeitgeber des Bundesstaates, dessen Gesetze auch noch besonders gewerkschaftsfeindlich sind.

Auch in Deutschland sind die Arbeitsbedingungen bei Amazon ein Streitthema. Seit 2013 wird immer wieder gestreikt - ohne dass es in dem festgefahrenen Konflikt zu greifbaren Ergebnissen gekommen wäre.

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