Astrophysik: Wann entsteht ein schwarzes Loch?

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Von Richard Good
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Wann entsteht ein schwarzes Loch? Neue Erkenntnisse nach der ersten Vermessung des schwersten bekannten Neutronensterns.

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Wenn Sterne sterben, kollabieren sie unter ihrem eigenen Gewicht und explodieren in einer Supernova. Die schwersten unter ihnen werden Schwarze Löcher, die leichteren verwandeln sich in Neutronensterne. Ein Neutronenstern ist eine toter Stern. Sie entstehen, wenn massereiche Sterne, die schwerer als unsere Sonne sind, an ihr Ende kommen und zur Supernova werden. Sie fallen in sich selbst zusammen.

Bei den schwersten Sternen ist dieser Kollaps absolut unaufhaltsam, dann entstehen Schwarze Löcher, aus denen nicht einmal Licht entkommt. Bei etwas leichteren Sternen entstehen Neutronensterne, die eher winzige, ultra-dichte Planeten sind. Ihre Masse ist so hoch, ein Teelöffel Neutronenstern-Material würde so viel wiegen wie der Mount Everest.
Prof. Anna Watts
Astrophysikerin, Universität Amsterdam

Von der Internationalen Raumstation ISS aus haben Astronomen zum ersten Mal überhaupt die Größe des schwersten bekannten Neutronensterns vermessen. Er hat zwar nur einen Durchmesser von 25 Kilometern, dabei aber mehr als die doppelte Masse unserer eigenen Sonne.

Einige ältere Modelle gingen davon aus, sie könnten stark verdichtet sein, ziemlich klein und dabei trotzdem eine riesige Menge Materie enthalten. Aber als wir den Stern vermessen haben, mussten wir feststellen, dass er nicht so klein ist wie eigentlich erwartet.
Prof. Anna Watts
Astrophysikerin, Universität Amsterdam

Das stellt einige bisherige Theorien in Frage, denn das Verhältnis von Größe und Masse lässt darauf schließen, woraus der Neutronenstern letztlich besteht. Eine andere Frage ist, wann eine Supernova ein schwarzes Loch oder ein Neutronenstern wird.

Das ist im Moment ein wirklich heißes Thema. Einige Kollegen versuchen, das aus einer anderen Perspektive zu sehen: sie analysieren Gravitationswellen und wollen so immer kleinere Schwarze Löcher finden. Wir wollen wissen, wo die Obergrenze von Neutronensternen liegt. Und irgendwo ist dann der Punkt, wo sie ein Schwarzes Loch werden.
Prof. Anna Watts
Astrophysikerin, Universität Amsterdam

Vieles in der Welt der Sterne ist bis heute nicht erklärt; wir sind noch immer Lichtjahre entfernt von der Entschlüsselung vieler kosmischer Seltsamkeiten.

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