Palästinensische Demonstranten demonstrierten erneut gegen eine Zwangsräumung von Familien in Jerusalem. Bei den Zusammenstößen wurden weit über 60 Menschen verletzt.
In der Nacht zum Sonntag haben sich nahe der Altstadt von Jerusalem palästinensische Demonstranten heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Die israelische Staatsgewalt setzte Gummigeschosse und Blendgranaten ein. Laut Sanitäter wurden dabei über 80 Palästinenser verletzt. Elf von ihnen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Proteste drehen sich um eine angekündigte Zwangsräumung von Familien in Jerusalem.
In den letzten Tagen gab es wiederholt Zusammenstöße, eine Woche vor Ende des Ramadans. In den vergangenen Jahren waren während der Fastenzeit Auseinandersetzungen zwischen muslimischen Palästinensern und der Polizei nicht selten - so gewaltsam wie in diesem Jahr waren die Straßenkämpfe aber schon lange nicht mehr.
Seit Tagen anhaltende Proteste, über 200 Verletzte
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurden muslimische Pilger, die auf dem Weg zum Gottesdienst in Jerusalems Innenstadt waren, schon am Nachmittag von Einsätzkräften blockiert. Die Polizei verteidigte die scharfen Sicherheitskontrollen.
Unruhen in Israels heiliger Stadt hatten schon in den letzten Tagen zu Verletzten auf beiden Seiten geführt. In der Nacht zum Samstag waren laut israelischer Polizei 18 Beamte Opfer von Gewaltangriffen geworden.
Die UN, die USA und Europa appellierten an die israelische Regierung, eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern. Der türkische Präsident Erdogan bezeichnete Israel als "Terrorstaat".