Covid-19, Sport und Behinderung

Zóltan Fenyvesi
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Ein Bericht aus dem euronews-Büro in Budapest: Eine ungarische Behindertensportstiftung hat die Pandemieauswirkungen untersucht. Ein Ergebnis: Die Hilfsbereitschaft ist gestiegen.

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Als Rollstuhlfahrer hat der Ungar Zóltan Fenyvesi an einigen Marathons teilgenommen. Bei der Überwindung der Coronavirus-Pandemie ist für den Sportler und Übungsleiter in einem Fitnessstudio noch mehr Ausdauer gefragt. Durch die monatelangen Einschränkungen fehlte nicht nur die Bewegung, sondern auch der zwischenmenschliche Umgang mit anderen Sporttreibenden.

Plötzlich kein Sport mehr

„Mein Leben war vorher ziemlich ereignisreich, von einem Tag auf den anderen musste ich in meinen eigenen vier Wänden bleiben“, so Fenyvesi. „Das ist interessant, denn in meiner ersten Krankenakte hieß es, dass ich mein ganzes Leben innerhalb meiner vier Wände würde verbringen müssen. Im vergangenen Jahr wurde das wahr. Es war merkwürdig, nicht nach draußen zu können, sich nicht mit Bekannten zu treffen, nicht zu trainieren. Keine Wettkämpfe, keine Übungsstunden! Das hat mich völlig aus meinem gewohnten Umfeld gerissen. Ich musste mich an diese neue Norm gewöhnen“, sagt er.

Das hat mich völlig aus meinem gewohnten Umfeld gerissen
Zóltan Fenyvesi
Sportler und Übungsleiter

Die ungarische Behindertensportstiftung Suhanj! hat Auswirkungen und Folgen der Pandemie-Alltagseinschränkungen zum Gegenstand einer Untersuchung gemacht.

Eszter Hermann, die Sprecherin der Stiftung, erläutert: „Wir wollten über die Schwierigkeiten hinaus etwas über die Einstellung und die Hilfsbereitschaft der Menschen gegenüber Behinderten und Veränderungen während der Pandemie wissen. Wir schließen aus den Ergebnissen der Fragebogenerhebung, dass gesellschaftliche Feinfühligkeit und Hilfsbereitschaft im vergangenen Jahr eindeutig gestiegen sind."

Zwar dürfen in Ungarns Sporteinrichtungen unter Auflagen wieder Gewichte gestemmt werden, doch die bisherige Erfahrung zeigt: Die Nachfrage nimmt nur langsam wieder zu.

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