Beim Prozess in Frankfurt vertritt u.a. Gregor Gysi die junge Frau, die zwei Jahre lang mit ihrem Mann im sogenannten Kalifat des IS gelebt hatte.
Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt hat der Prozess gegen die 32-jährige Kim Teresa A. begonnen. Ihr wird vorgeworfen, in Syrien Mitglied einer terroristischen Vereinigung gewesen zu sein, sie soll auch ein Sturmgewehr besessen haben und mit ihrem Mann in Häusern gelebt haben, aus denen Familien vertrieben wurden.
Unter dem Pseudonym Maryam A. hatte die Angeklagte dem Journalisten und Bestseller-Autor Christoph Reuter für das Buch "Mein Leben im Kalifat: Eine deutsche IS-Aussteigerin erzählt" von ihrer Zeit beim sogenannten Islamischen Staat berichtet. Im Klappentext steht: "Ihre Erinnerungen erlauben bislang unbekannte Einblicke in das Innenleben des IS und sind zugleich eine schonungslose Abrechnung – mit der eigenen Verblendung sowie mit der Grausamkeit und Scheinheiligkeit jener ausländischen Dschihadisten, die in den letzten Jahren ins »Kalifat« gereist sind."
Vor Gericht sagte die Angeklagte - die keinen Schleier mehr trägt - am Montag, sie sei mit ihrem Mann beim IS gewesen, weil sie nach Ärger mit ihren Eltern eine Famiie und Heimat gesucht habe. Sie soll sich von Ende Juni 2014 bis Sommer 2016 in Syrien aufgehalten haben.
Einer der Anwälte von Kim Teresa A. ist Gregor Gysi, er war am ersten Prozesstag in Frankfurt - für Tag 2 hat sich der Linken-Politiker bereits entschuldigt, weil er dann wieder als Abgeordneter unterwegs ist.
Seit Oktober vergangenen Jahres sitzt die 32-Jährige in Deutschland in Untersuchungshaft.