Die Covid-Pandemie in Indien hat im April und Mai ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Das Ausmaß der Tragödie zeigt sich nach dem Monsunregen.
Saisonale Überschwemmungen in Indien haben das Ausmaß der Covid 19-Pandemie sichtbar gemacht. Derzeit sind die Zahlen rückläufig. Doch durch den steigenden Wasserstand wurden zahlreiche Gräber am Ufer des Flusses Ganges überflutet. Hunderte Leichen treiben im Wasser. Einige wurden bereits herausgefischt und sollen in Kürze gemäß hinduistischem Ritus verbrannt werden.
Dipin Kumar wohnt am Ufer des Ganges. Er sagt, _"die Leichen wurden in den Fluss gespült und schwammen im Wasser. Die Behörden bereiten derzeit ihre Einäscherungen vor, wie Sie an dem aufgestapelten Holz sehen können." _
Bei den meisten Leichen handelt es sich den Behörden zufolge um Menschen, die im April und Mai an den Folgen des Coronavirus gestorben waren. Wegen der hohen Infektionszahl in Indien waren die Krankenhäuser überfüllt. Da sich viele Familien keine traditionelle hinduistische Feuerbestattung leisten konnten, warfen sie die Verstorbenen in den Fluss.
Da der anhaltende Monsunregen den Wasserstand in die Höhe und damit die zahlreichen Leichen an die Wasseroberfläche getrieben hat, werden Zweifel an der offiziellen Todesrate von bis zu 400.000 Coronatoten laut. Es wird damit gerechnet, dass in Indien bis zu 1 Millionen Menschen nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben sein könnten.