Italien, Spanien und andere Mittelmeeranrainerstaaten liegen unter einer Hitzeglocke mit Temperaturen weit über 40 Grad Celsius. Das bunte Stadtleben dort liegt trotzdem nicht brach. Im Gegenteil.
Die Hitzewelle in weiten Teilen Südeuropas hat ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Wie schon am Freitag stiegen die Temperaturen in Spanien weit über 40 Grad Celsius - und jetzt liegt praktisch das ganze Land unter einer Hitzeglocke.
In mehreren Regionen gilt der Alarmzustand "Rot". Trotzdem herrschte in Granada das pure Leben im Stadtbild. Studentin Miriam García sagte fröhlich: "Es ist sehr heiß, wir trinken die ganze Zeit Wasser und cremen uns ein. Ab und zu gehen wir in Bars, um etwas zu trinken, und halten die Hitze aus, um die Aussicht zu genießen. Aber zu Hause ist man besser aufgehoben als auf der Straße, es ist sehr heiß."
Nicht nur der Trevi-Brunnen ist gefragt
Hauptanziehungspunkte in Rom waren die städtischen Wasserfontänen und Trinkwasserquellen jeglicher Art. Während erneut vor allem in Süditalien das Quecksilber wie in Spanien auf Werte weit über 40 Grad Celsius hinausschoss.
Aus Sorge vor Konsequenzen für ältere und kranke Menschen wurde für 16 Städte eine Hitzewarnung erlassen.
Jüngere haben ihr eigenes Rezept. Eine junge Frau in Rom meinte: "Springbrunnen. Ich halte meinen Kopf unter jeden Brunnen, jede Fontäne, und bleibe im Schatten wenn` s geht."
Ein junger Mann sagte: "Es ist wirklich extrem heiß, kaum auszuhalten. Aber Rom ist auch in der Hitze schön."
Brände lodern weiter
Die Hitze begünstigt auch die weitere Ausbreitung der Vielzahl von Wald- und Buschbränden im südlichen Teil des Stiefels. Dort rückten Feuerwehren innerhalb von 12 Stunden zu 400 Einsätzen aus.
Allein in der Region Kalabrien versuchen fünf Löschflugzeuge Schlimmeres zu verhindern. Auch in der angenzenden Region Kampanien mit Neapel und dem Vesuv sind Flächenbrände ausgebrochen.
90 Tote in Algerien
Deutlich gebessert hat sich die Situation in Nordalgerien. Fast alle Brände in der besonders stark betroffenen Region Tizi Ouzou sind laut des Zivilschutzes vollständig gelöscht. Die traurige Bilanz: Durch die Flammen kamen rund 90 Menschen ums Leben, darunter 33 Soldaten im Löscheinsatz. Ihnen zu Ehren wurde in Algier an diesem Samstag eine Gedenkfeier abgehalten. Die Behörden meldeten mehrere Festnahmen von mutmaßlichen Brandstiftern, ohne Einzelheiten zu nennen. Unter den Verdächtigen seien mehrere "Pyromanen".