Wahl im Irak: Pro-iranische Fatah zweifelt Ergebnis an - EU lobt "positiven" Ablauf

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Von euronews
Wahl im Irak: Pro-iranische Fatah zweifelt Ergebnis an - EU lobt "positiven" Ablauf
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Zwei Tage nach der Parlamentswahl im Irak zweifeln pro-iranische Gruppen das Ergebnis an. Der Anführer der mit schiitischen Milizen verbündeten Fatah-Koalition sagte, das Resultat sei erfunden und man werde es nicht akzeptieren. Das Bündnis verlor mehr als zwei Drittel seiner Sitze. 

EU-Beobachter:innen beurteilen den Ablauf des Wahltags hingegen als größtenteils friedlich, ruhig und ordnungsgemäß, so die Chefwahlbeobachterin der EU, Viola von Cramon: "Ich lobe den Irak und sein Volk für dieses Verhalten. Die Wähler könnten ihren Willen frei äußern, im allergrößten Teil der Wahllokale waren Parteimitglieder und Wahlhelfer anwesend und der Wahlprozess wurde größtenteils eingehalten. In 95 Prozent der Wahllokale, die von unseren Beobachtern kontrolliert wurden, verlief die Wahl insgesamt positiv."

Wahlsieg für schiitischen Prediger Al-Sadr

Den bisher vorläufigen Ergebnissen zufolge hat die Bewegung des schiitischen Predigers Muktada al-Sadr die Wahl gewonnen. Die Beteiligung war mit 41 Prozent jedoch gering. 

Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi hatte die Abstimmung nach Massenprotesten gegen Korruption und schlechte Infrastruktur um mehrere Monate vorgezogen. Der parteilose Politiker galt bei Amtsantritt im Mai 2020 als Kompromisskandidat, der die Lage im Land beruhigen sollte. Bisher ist nicht klar, ob er die Unterstützung für eine zweite Amtszeit hat.