Weiter steigende Inzidenz: Wann kommt 3G am Arbeitsplatz und im ÖPNV?

Auf dem Markt in Biberach in Deutschland
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Von Euronews mit dpa, Twitter, Tagesthemen
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Unter Deutschlands Politikerinnen und Politikern tobt die Debatte über die geeigneten Gesetze und Maßnahmen im Kampf gegen Covid-19.

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Das Robert Koch-Institut verzeichnet erstmals seit Beginn der Pandemie eine bundesweite 7-Tage-Inzidenz von 303 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Mehrere Bundesländer liegen jetzt über 500. In Sachsen beträgt sie 754,3, in Thüringen 543,2. Nur noch Schleswig-Holstein bleibt mit 98,4 unter der Inzidenz-Marke von 100. Binnen eines Tages gab es bundesweit 23.607 Corona-Neuinfektionen sowie 43 weitere Todesfälle.

Expertinnen und Experten erklären, dass sich weiterhin besonder ungeimpfte Menschen mit dem Coronavirus anstecken. In Österreich - wo die Infektionszahlen noch weit höher liegen als in Deutschland - gilt jetzt ein Lockdown für Ungeimpfte, vor allem um die Lage in den Krankenhäusern unter Kontrolle zu behalten.

Offenbar wollen auch die Vertreterinnen und Vertreter der Ampel-Koalition die Regeln verschärfen. Die Grünen-Politkerin Katrin Göring-Eckardt schreibt auf Twitter, dass bundesweit 3G am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln eingeführt werden solle. Das bedeutet, dass alle Beschäftigten und Fahrgäste geimpft, genesen oder negativ getestet sein müssen.

Wann diese neuen Regeln eingeführt werden sollen, steht derzeit aber nicht fest. Das nächste Treffen der geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder findet am Donnerstag statt.

In Deutschland streiten Politiker und Politikerinnen seit Tagen über das richtige Vorgehen im Kampf gegen die vierte Welle der Corona-Pandemie. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kritisierte die Pläne der neuen Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP mit anschaulichen Bildern.

Der CSU-Chef sagte am Sonntag auf einer Pressekonferenz in München, Deutschland stolpere "in kurzen Hosen und mit Sommerreifen in den Winter".

Allerdings gibt es in Bayern derzeit in vielen Krankenhäusern keinen Platz mehr in den Intensivstationen. In mehreren Landkreisen lag die 7-Tage-Inzidenz über 1.000. An diesem Montag liegt die 7-Tage-Inzidenz in Bayern landesweit bei 525,7.

Ab Dienstag werden die Coronaregeln in Bayern verschärft, aber Söder fordert auch auf Twitter "Ansagen vom Bund".

In den Tagesthemen danach befragt, wollte Grünen-Co-Chef Robert Habeck nicht auf Söders Kritik antworten. Habeck verwies auf die Corona-Lage in Bayern und meinte: "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen."

Auch innerhalb der Grünen-Partei ist allerdings umstritten, ob angesichts der ständig steigenden Infektionszahlen in Deutschland die epidemische Notlage - wie von den Ampel-Parteien geplant - auslaufen soll. Robert Habeck sagte dazu in den "Tagesthemen", es komme nicht darauf an, was in den Verordnungen stehe, sondern darauf, was getan werde. Der Grünen-Vorsitzende beklagte die schleppenden Booster-Impfungen und die geschlossenen Impfzentren.

#allesindenArm

Auf Twitter gibt es die Initiative #allesindenArm, mit der Menschen Mitmenschen dazu aufrufen, sich impfen zu lassen und lauter zu sein als die Impfgegnerinnen und Impfgegner.

Daran beteiligen sich die Virologin Melanie Brinkmann, aber auch Politikerinnen und Barmann Fernando.

Auch die Schriftstellein Jasmina Kuhnke macht mit.

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