Forschende in Spanien bleiben in Bezug auf den Vulkan Cumbre Vieka skeptisch. Von einer tatsächlichen Beruhigung der Lage könne erst nach Ablauf von sieben bis zehn Tagen ohne eneute Eruptionen gesprochen werden.
Die Geräuschkulisse in der Nähe des Kraters ist unverändert beeindruckend, doch die Aktivität des Vulkans Cumbre Vieja auf La Palma ist deutlich zurückgegangen. Sie hat sich sogar soweit reduziert, dass sich ein Team von Forschenden bis an den Rand des Hauptkraters vorgewagt hat.
Es ist der erste Ausflug dieser Art seit dem Beginn des Ausbruchs vor drei Monaten. Der Vulkan war Montagabend plötzlich verstummt. Nur Stunden zuvor gab es noch heftige Explosionen.
Die aktuelle Lage beschrieb die Direktorin des Spanischen Geografischen Instituts auf den Kanarischen Inseln, Maria José Blanco: "Die Beben sind verschwunden und deshalb empfangen wir nur noch in geringem Ausmaß seismische Signale. Es gibt derzeit keine nennenswerten Verformungen und die CO2-Emissionen, die heute Morgen bei den gestern durchgeführten Messungen festgestellt wurden, sind äußerst gering."
Neues Hilfspaket kommt
Der Rückgang der Aktivität des Vulkans war auch auf dem EU-Gipfel in Brüssel gesprächswertig. Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez kündigte dort neue Maßnahmen an, um die Not der Menschen auf La Palma abzumildern: "Am Freitag werden wir ein neues Paket für den Wiederaufbau und die Wiederankurbelung der Wirtschaft auf der Insel La Palma verabschieden. Was wir genau tun werden? Erstens werden wir die bestehenden Hilfen ausweiten und zweitens dafür sorgen, dass diese Hilfen die Menschen auf La Palma so schnell wie möglich erreichen."
Spanische Vulkanologen und anderer Forschende bleiben trotz der Ruhephase skeptisch: Von einer wirklichen Stabilisierung der Lage könne erst gesprochen werden, wenn dieser Zustand sieben bis zehn Tage anhalte. Ein Hoffnungsschimmer für Weihnachten ist es aber allemal.