Einschränkungen auch für Geimpfte: Nach Weihnachten nicht mehr als 10 Personen

Impfen in der Profi-Kabine: das war am Wochenende beim Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07 möglich
Impfen in der Profi-Kabine: das war am Wochenende beim Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07 möglich Copyright Friso Gentsch/(c) Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Von Euronews mit dpa
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Nach Weihnachten drohen weitere Kontaktbeschränkungen, auch für Geimpfte und Genesene. Das geht aus Entwürfen für das Treffen zwischen Bund und Ländern morgen hervor.

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Mit Spannung wird die anstehende Bund-Länder-Runde an diesem Dienstag erwartet. Nun sind erste Informationen zu der Beschlussvorlage durchgesickert, die der FAZ und der Zeit vorliegt. Darin heißt es offenbar, dass im Kampf gegen die sich rasant ausbreitende Omikron-Variante weitere Einschränkungen auch für Geimpfte und Genese angedacht sind.

Ein Lockdown noch vor Weihnachten soll aber nicht verhängt werden, das beteuerte Gesundheitsminister Lauterbach am Wochenende. Bundeskanzler Olaf Scholz und die Ministerpräsident:innen der Länder setzen auf die Eigenverantwortung der Bürger:innen. Sie empfehlen eine weitestgehende Kontaktbeschränkung und ein regelmäßiges Testen, möglichst schon vor angedachten Treffen.

Im Hinblick auf Silvester jedoch seien große Feiern "nicht zu verantworten", heißt es in dem Entwurf weiter.

Daher werden ab dem 28. Dezember private Zusammenkünfte noch mit maximal 10 Personen erlaubt sein. Ob die Feiern im Innen- oder Außenbereich stattfinden, spielt demnach keine Rolle. Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt.

Die derzeit geltenden Regeln für Ungeimpfte bleiben weiterhin bestehen: ein Haushalt darf sich maximal mit zwei Personen eines weiteren Haushalts treffen. Auch dabei bleiben Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren außen vor.

Die Beschlussvorlage will auch an der erst vor kurzem eingeführten 2G-Regelung im Einzelhandel festhalten.

Für Nachtclubs und Diskotheken stehen schwere Zeiten an. Sie sollen wieder schließen.

Omikron zwingt zu schnellem Handeln

Rund um Deutschland zwingt Omikron die Regierungen zum schnellen Handeln: Die Niederlande machen dicht, Dänemark fährt Teile des öffentlichen Lebens runter, London ruft den Katastrophenfall aus.

Und in Deutschland treffen sich Bund und Länder an diesem Dienstag zu Beratungen. Mit Einschränkungen VOR Weihnachten sei aber nicht zu rechnen. Bisher breitet sich Omikron weniger rasch in Deutschland aus als anderswo.

Zwar warnt Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor einer fünften Welle, aber "einen Lockdown wie in den Niederlanden vor Weihnachten, den werden wir hier nicht haben. Wir haben jetzt eine kritische Zahl von Omikron-Infizierten überschritten, also lässt sich diese Welle nicht mehr komplett aufhalten."

Vielen Menschen gehen die Maßnahmen der Regierung nicht weit und schnell genug. Sie befürchten, dass der Kampf gegen Corona mit der Regierung Weihnachtspause macht.

Drohen Engpässe?

So empfahl der Corona-Expertenrat bereits am Sonntag, wieder Kontaktbeschränkungen einzuführen. Omikron trifft Deutschland zwar langsamer, dafür aber möglicherweise empfindlicher: Da ein Viertel der Menschen nicht geimpft ist, drohen überlastete Intensivstationen.

Ein gravierender Personalmangel könnte nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch bei der Polizei und der Feuerwehr für Probleme sorgen. Die besonders ansteckende Omikron-Variante könnte nach Einschätzung der 19 Experten eine dramatische Wende im Ablauf der Pandemie verursachen.

Mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass die derzeitige Kampagne für Booster-Impfungen nicht ausreichen wird, um die Neuinfektionen wirksam einzudämmen.

Anstieg der 7-Tage-Inzidenz

Das Robert Koch-Institut hat Montagmorgen 16.086 Neuinfektionen verzeichnet. Das entspricht einem Minus von 5.657 Ansteckungen gegenüber dem Montag vor einer Woche. Die Zahl der Todesopfer, die an oder mit dem Coronavirus gestorben sind, erhöhte sich an diesem Montag um 119 auf 108.352.

Erstmals seit mehreren Tagen erhöhte sich die Sieben-Tage-Inzidenz wieder im Vergleich zum Vortag. An diesem Montag lag der Wert bei 316,0, am Sonntag bei 315,4.

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