Biologin Sophia Kimmig kennt die Stadtfüchse und weiß viel über sie.
Mitten in der deutschen Hauptstadt Berlin leben Tausende Füchse. Die Biologin Sophia Kimmig hat mehrere von ihnen mit einem GPS-System ausgestattet und weiß viel über ihre Wege und auch über die Vorfahren der heutigen Berliner Füchse: "Die Stadtfüchse, die hier leben, die sind nicht aus Brandenburg für nen kleinen Urlaub mal in die Stadt gekommen, sondern sie sind schon in der x-ten Generation in Berlin. Ihre Vorfahren sind nach Berlin eingewandert und sie kennen das gar nicht anders."
Das Leben als Stadtfuchs ist gefährlich, hauptsächlich wegen des Straßenverkehrs. Im Durchschnitt werden die Stadtfüchse nur eineinhalb Jahre alt. Es ist ein weit kürzeres Leben als das ihrer Verwandten auf dem Lande.
Aber warum sieht man sie in Berlin kaum?
Kimmig erklärt: "Dass man die Füchse so wenig sieht, oder nur so wenige von ihnen, liegt daran, dass sie sehr gut darin sind, sich vor uns unsichtig zu machen. Das konnte man auch an meinen GPS-Daten sehen, dass die Füchse gerne auf kleinen eingezäunten Flächen sind, Brachflächen, wo sie sich gut vor uns verstecken können."
Auch in den Parks der Hauptstadt finden die Füchse Unterschlupf. Um ihre Nahrung müssen sich die Stadtfüchse keine Sorgen machen. Sie fressen Ratten, Mäuse und auch zu Döner und Burger sagen sie nicht Nein.
2016 begann Kimmig, Stadtfüchse zu fangen und mit dem GPS-Gerät auszustatten – insgesamt wurden 17 Füchse verkabelt.
Ziel ist es, mehr über die geheimnisvollen Tiere zu erfahren, die in Großstädten unter uns leben.
Kimmig sucht oft mit ihrem Hund Nova in Berliner Parks nach Fuchsspuren.
"Die Füchse haben mich überrascht, wie unterschiedlich sie sind. Manche Füchse haben ganz kleine Reviere. Andere laufen kilometerlang durch die Stadt“, sagt sie.
Kimmig hat auch ein Buch über ihre Erfahrungen mit den faszinierenden Tieren geschrieben. "Von Füchsen und Menschen - Auf den Spuren unserer schlauen Nachbarn" heißt es.