Das Bündnis "Wir haben es satt!" hat in Berlin einen raschen und entschlossenen Umbau der Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft gefordert - und macht Druck die neue Bundesregierung. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne): "Ein Marathon"
Das Bündnis "Wir haben es satt!" hat in Berlin einen raschen und entschlossenen Umbau der Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft gefordert - und setzt dabei große Hoffnung in die neue Bundesregierung. Das Bündnis errichtete vor dem Bundestag aus 50 Tonnen Stroh einen 4,5 Meter hohen Schriftzug "Agrarwende jetzt!". Angaben der Veranstalter zufolge beteiligten sich mehr als 50 Organisationen an dem Protestzug, bei dem auch 25 Traktoren durch Berlins Innenstadt fuhren.
Damit wollten die Demonstranten ihre Erwartungen an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) unterstreichen, für eine „rasche und entschlossene Umgestaltung der Land- und Ernährungswirtschaft“ zu sorgen, so die Organisatoren.
Saskia Richartz, Sprecherin des Bündnisses. Sie sprach von einer "dramatischen Lage" in der Branche: "Schlechte Erzeugerpreise durch das Preisdiktat des Handels und die fatale Ausrichtung auf Export zwingen Bauernhöfe zum Schließen." Weitere Themen der Demonstranten: Spekulation, nicht artgerechte Haltung von Tieren, Antibiotika-Missbrauch und die Bedrohung durch den Klimawandel.
Leicht werde dieser Wandel aber nicht, räumte Özdemir ein, der seine gesamte Ministeriumsspitze zur Demonstration mitgebracht hatte. Das Ziel, bis 2030 bundesweit 30 Prozent Ökolandbau zu betreiben, verglich er mit einem Marathon.
Im "Wir haben es satt!"-Bündnis haben sich mehr als 60 Organisationen zusammengeschlossen.
su mit dpa