125 katholische Gläubige wagen Coming-out - in Social Media trendet #outinchurch

Eine Demo für Rechte von LGBTQ, 4. September 2021 in Dresden, Deutschland.
Eine Demo für Rechte von LGBTQ, 4. September 2021 in Dresden, Deutschland. Copyright Sebastian Kahnert/AP
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Von Alexandra Leistner
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Es ist das größte Coming-Out in der Katholischen Kirche - in einer Doku und in sozialen Medien outen sich 125 Priester und Beschäftigte der katholischen Kirche als schwul, lesbisch, bisexuell, trans, inter oder nicht-binär.

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"Was für ein Mut!" - das ist die Reaktion vieler Nutzer:innen in den sozialen Medien heute auf das wohl größte Kollektive Coming-out in der katholischen Kirche in Deutschland. Unter den Unterstützern ist auch Sven Lehmann, Queer-Beauftragter der Bundesregierung.

Mit der Initiative "Out in Church" gehen zudem gleichzeitig mehr als 100 katholische Gläubige mit ihrer sexuellen Orientierung an die Öffentlichkeit.

Ziel der Bewegung ist es, gegen das System zu protestieren, in dem arbeitsrechtliche Bestimmungen Diskriminierung von Mitarbeitenden ermöglicht. Die Teilnehmer:innen wollen auf ihre Schicksal aufmerksam machen, viele mussten oder müssen verstecken, wer sie sind. Das könne "krank machen" erklärt eine der Initatorinnen.

Für die Dokumentation "Wie Gott uns schuf", die am Montagabend im ARD ausgestrahlt wird, hat der Journalist Hajo Seppelt 10 Jahre lang recherchiert und mit Priestern, Ordensbrüdern, Gemeindereferentinnen, Bistums-Mitarbeitenden, Religionslehrenden, Kindergärtnerinnen und Sozialarbeiter:innen gesprochen.

Jens Ehebrecht-Zumsande, Religionspädagoge und Gemeindereferent im Erzbistum Hamburg, ist schwul und erzählt von seiner Erfahrung, von Drohungen und Denunziation in der katholischen Kirche - da würden einige sogar bis nach Rom für gehen, um den Ausschluss aus der Kirche für eine queere Person zu erreichen.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung konnte die Redaktion von Euronews das Manifest der "Out In Church"-Initiative nicht abrufen, die Internetseite war wohl überlastet.

Auf Instagram wurden insgesamt die sieben gestellten Forderungen an die Römisch-Katholische Kirche in Deutschland veröffentlicht.

Das Manifest

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