Sechs Menschen, die aus der Gegend um das havarierte AKW stammen, gehen gegen den Betreiber Tepco vor.
In Tokio haben sechs Menschen, die nach dem Reaktorunfall am Atomkraftwerk in Fukushima an Krebs erkrankten, Klage gegen den Betreiber Tepco eingereicht. Die Kläger:innen waren zur Zeit des Super-Gaus 2011 Kinder oder Jugendliche und leiden an Schilddrüsenkrebs. Sie verlangen Zahlungen in Höhe von umgerechnet fast fünf Millionen Euro.
Den Anwält:innen zufolge ist es die erste Sammelklage von Menschen, die durch den Unfall gesundheitlich geschädigt wurden. Weil es viel Diskriminierung gegenüber Menschen gab, die der Strahlung ausgesetzt waren, habe sie sich lange nicht getraut, von ihrer Krebserkrankung zu erzählen, so eine Klägerin, die anonym bleiben will.
Kläger: Fast 300 weitere Krebsfälle bekannt
In Folge eines Erdbebens mit anschließendem Tsunami waren im März 2011 vier Reaktoren am AKW Fukushima zerstört worden. Zehntausende Menschen mussten das Gebiet dauerhaft verlassen. Den Kläger:innen zufolge gibt es fast 300 weitere Fälle von Schilddrüsenkrebs im Zusammenhang mit dem Unfall. Bisher wurde ein Todesfall als Folge einer Krebserkrankung durch die ausgetretene Strahlung anerkannt.