Allein Polen hat bisher rund 920 000 Flüchtlinge zumindest zeitweise aufgenommen.
Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind laut Angaben der Vereinten Nationen seit dem Beginn des Einmarsches russischer Truppen vor gut eineinhalb Wochen aus der Ukraine geflohen. Allein Polen hat bisher rund 920 000 Flüchtlinge zumindest zeitweise aufgenommen. Filippo Grandi, Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, sagte in der Stadt Przemyśl nahe der Grenze der Grenze zur Ukraine:
„Vorhersagen sind schwierig. Wir wissen, dass Hunderttausende innerhalb der Ukraine unterwegs sind, auch hier im Grenzgebiet. Wahrscheinlich wird sich der große Flüchtlingsstrom in den nächsten Tagen fortsetzen”, so Grandi.
Morawiecki: Polen ein „sicherer Hafen"
Der polnische Grenzschutz meldete am Samstag fast 130 000 Ankünfte. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte sein Land als „einen sicheren Hafen für alle, die Schutz vor russischer Aggression suchen" bezeichnet. Viele Menschen reisen aus Polen weiter, so wie eine ukrainische Architektin, die über eine Anlaufstelle in Deutschland verfügt. „Drei Tage lang waren wir unterwegs. Wir fahren zu einer Freundin nach Düsseldorf, werden da erst mal bleiben und darüber nachdenken, was dann kommt”, sagt die Frau.
Auch Portugal nimmt Flüchtlinge auf, bisher wurden in dem Land rund 1500 Anträge gestellt, um als Vertriebene anerkannt zu werden. Damit verbunden ist eine zunächst einjährige Aufenthaltserlaubnis. In Portugal gibt es eine große ukrainische Gemeinde.