Hamsterkäuf trotz hoher Preise: Tunesier haben Angst vor Lebensmittelknappheit

Der Ukraine-Krieg macht sich auch in Nordafrika bemerkbar. In Marokko, Tunesien und Libyen gibt es kaum noch Grundnahrungsmittel wie Mehl und Grieß zu kaufen - und das nur wenige Wochen vor Beginn des Fastenmonats Ramadan.
Die drei Länder beziehen einen Großteil ihres Weizen aus der Ukraine und aus Russland - seit dem Krieg sind die Preise in die Höhe geschnellt. Wegen befürchteter Engpässe stocken viele Menschen vorsorglich ihre Vorräte auf - die Regale in Supermärkten bleiben leer.
"Eigentlich steht diese Ecke voller Mehlsäcke. Gerade backen wir Brot mit Mehl für Baklava. Ich kaufe 10 Kilogramm für 18 Dinar in den Geschäften, obwohl ich normalerweise den 50-Kilo-Sack für 26 Dinar bekomme. Obwohl uns die wirklichen Auswirkungen des (russisch-ukrainischen) Krieges uns noch nicht getroffen haben, sorge ich mich darum, wie wir zukünftig arbeiten werden", sagt Slim Talbi, ein Bäcker aus Tunis.
Allein Tunesien importiert fast die Hälfte des für die Brotherstellung verwendeten Weizen aus der Ukraine. Nach Angaben der Behörden verfügt das nordafrikanische Land über einen Vorrat, der für drei Monate reicht.