Vor 79 Jahren fuhr ein Zug mit den ersten 2.800 Juden aus Thessaloniki nach Auschwitz-Birkenau. Bei der Gedenkveranstaltung sagte EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas, es sei inakzeptabel, diejenigen, die für die Unabhängigkeit ihres Landes kämpften, als Nazis zu bezeichnen.
Griechenland hat der Deportation von Juden aus in Thessaloniki während des Zweiten Weltkriegs gedacht. Die griechische Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou legte Blumen auf den Stufen eines Zuges nieder, der vor 79 Jahren mit den ersten 2.800 Juden aus Thessaloniki nach Auschwitz-Birkenau fuhr.
An dem anschließenden Schweigemarsch durch die Stadt nahmen 2000 Menschen teil. Sie trugen weiße Luftballons und hielten Plakate mit der Aufschrift "Nie wieder" in die Luft.
Griechenlands Präsidentin sagte: "Nur wenn wir das historische Wissen an die nächsten Generationen weitergeben, wenn wir die Erinnerung bewahren und den Schmerz der Opfer als den unseren empfinden,nur wenn wir verstehen, dass der Holocaust Teil eines universellen historischen Erbes ist, werden wir gegen einen neuen Ansturm des Bösen gewappnet sein, der vielleicht in anderer Form, aber immer bedrohlich und abscheulich daherkommt."
Auch der anwesende EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas betonte die Notwendigkeit des friedlichen Zusammenlebens und der historischen Erinnerung in diesen dunklen Stunden, in denen Europa erneut auf die Probe gestellt werde.
Zuvor hatte er auf Twitter mit Blick auf die russische Invasion der Ukraine und die von Wladimir Putin dafür gegebene Rechtfertigung geschrieben, es sei inakzeptabel, diejenigen, die für die Unabhängigkeit ihres Landes kämpften, als Nazis zu bezeichnen.
Die jüdische Gemeinde Thessalonikis zählte vor dem Zweiten Weltkrieg rund 50.000 Mitglieder. 46.000 von ihnen wurden deportiert und in NS-Vernichtungslagern ermordet.