Totale Kontrolle für 43 Mrd $? Twitter-Übernahme durch Elon Musk nicht sicher

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Elon Musk Copyright Hannibal Hanschke/AP
Von Euronews mit AP, AFP
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Tesla-Chef Elon Musk hat zugegeben, dass nicht sicher ist, dass er - wie geplant - den Nachrichten-Dienst Twitter übernehmen kann.

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Bekommt Elon Musk die totale Kontrolle über Twitter? Im Guardian schreibt der Berkeley-Professor Robert Reich, die Internet-Vision von Musk sei "kompletter Unsinn". Der Tesla-Chef will keine "Zensur" mehr auf Twitter zulassen und träumt von einer Art absoluter Meinungsfreiheit.

Seit dem Sturm auf das Kapitol in Washington sehen aber viele - auch in den USA - die "absolute Meinungsfreiheit" kritisch. Im Prinzip bemüht sich Twitter, Fake News von der Plattform zu entfernen. Auch Ex-US-Präsident Donald Trump ist deshalb auf Twitter gesperrt.

Inzwischen hat Elon Musk zugegeben, dass er "nicht sicher" sei, ob sein Übernahmeangebot für das Social-Media-Unternehmen Erfolg haben wird. Auf der TED2022-Konferenz im kanadischen Vancouver sagte Musk: "Ich bin mir nicht sicher, ob ich es tatsächlich kaufen kann". Musk sagte in Kanada auch, dass Twitter offener und transparenter sein sollte. "Ich denke, es ist sehr wichtig, dass es eine Arena für die freie Rede gibt.".

Aber er habe einen Plan B für den Fall, dass Twitter sein Angebot ablehne.

Um Twitter komplett zu übernehmen, hat Musk 54,20 US-Dollar pro Aktie angeboten - insgesamt 43 Milliarden Dollar.

Twitter Chef Parag Agrawal hat laut Medienberichten den Beschäftigten bereits angekündigt, dass er das Angebot prüfen werde.

Auf Twitter postet Musk dann schon mal Herzchen - an seine fast 82 Millionen Follower.

Ohnehin sind die Absichten des Milliardärs, den viele mit geschätzten 200 Milliarden Dollar für "gefährlich reich" halten, nicht immer klar zu verstehen.

In einer offiziellen Mitteilung an die US-Regulierungsbehörden schrieb der Geschäftsmann, er sei die richtige Person, um das "außergewöhnliche Potenzial" des Unternehmens "freizusetzen", und wenn sein Angebot nicht angenommen würde, "müsste ich meine Position als Aktionär überdenken".

Prinz Alwaleed bin Talal aus Saudi-Arabien lehnte den Musk-Deal ab und twitterte: "Ich glaube nicht, dass das vorgeschlagene Angebot von Elon Musk angesichts seiner Wachstumsaussichten entspricht."

Der Milliardär behauptet, dass er über seine Investmentfirma Kingdom Holding Company eine Beteiligung an Twitter hält. Musk antwortete jedoch sofort als eine Art Antwort: "Was hält das Königreich von der Pressefreiheit der Journalisten?"

Elon Musk gibt gerne Kontra - in seiner Giga-Fabrik in Brandenburg ging der Tesla-Chef auch schon mal an Kanzler Olaf Scholz einfach so vorbei.

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