Euronews berichtet live von der französischen Präsidentschaftswahl: Verfolgen Sie den Wahlabend im Liveblog und ab 20 Uhr das Live-Programm mit Analysen, Interviews und Stimmungen aus den Parteizentralen.
Klarer Sieg für Emmanuel Macron
Mit einem Ergebnis von 58,8 % liegt der amtierende französische Präsident Emmanual Macron laut den Schätzungen von Ipsos-Sopra Steria vor Marine Le Pen mit 41,2 %. Die extreme Rechte erreicht damit ihren historischen Höchststand bei einer Präsidentschaftswahl.
Auf dem Champ-de-Mars vor dem Eiffelturm in Paris sprach Marcon vor feiernden Anhängern. Zu den Klängen der "Ode an die Freude", der europäischen Hymne, kamen er und seine Frau Brigitte auf die Bühne.
"Ich denke auch an all unsere Landsleute, die sich der Stimme enthalten haben, ihr Schweigen bedeutet eine Weigerung zu wählen, auf die wir ebenfalls reagieren müssen", so Macron. Die Wahlenthaltung war mit geschätzten 28 % die zweithöchste seit 1969. Nur bei der Stichwahl zwischen Georges Pompidou und Alain Poher lag sie mit 31 % noch höher.
Macron: "Niemand wird am Wegesrand zurückgelassen"
"Von nun an bin ich nicht mehr der Kandidat eines Lagers, sondern der Präsident von allen und jedem. Ich weiß, dass wir für viele unserer Landsleute, die sich für die extreme Rechte entschieden haben, aufgrund der Wut und der Meinungsverschiedenheiten, die sie dazu gebracht haben, für dieses Projekt zu stimmen, eine Antwort finden müssen. Das wird unsere Verantwortung und unser Projekt sein. Wir müssen wirksam auf die Wut reagieren, die sich geäußert hat. Wir werden wohlwollend und respektvoll sein müssen. Niemand wird am Wegesrand zurückgelassen werden", sagte der Präsident.
Kurz vor Wahlbeginn haben Umfragen den Präsidenten bereits vorne gesehen, sein Sieg galt aber keineswegs als sicher, denn es war mit vielen unentschlossenen Wähler:innen aus dem linken Lager und einer großen Wahlenthaltung gerechnet worden.
Amtsinhaber Macron lag in der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen mit 27,8 Prozent der Stimmen in Führung, Marine Le Pen mit 23,1 Prozent auf dem zweiten Platz.
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Der Präsidentschaftskandidat Jean Lassalle - der seit Jahren der erste Schäfer im höchsten Amt im Staat werden wollte - hat in den sozialen Medien ein Video veröffentlicht, in dem er im Bild festhält, wie er eine ungültige Stimme abgibt. Das Veröffentlichen des Wahlvorgangs ist in Frankreich eigentlich illegal.
"Ich freue mich auf die Fortsetzung unserer hervorragenden Zusammenarbeit"
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu seiner Wiederwahl gratuliert. "Ich freue mich auf die Fortsetzung unserer hervorragenden Zusammenarbeit. Gemeinsam werden wir Frankreich und Europa voranbringen", twitterte sie.
Jean-Luc Mélenchon von den Linken ruft dazu auf, Macron bei den Parlamentswahlen zu schlagen
Linksaußen Jean-Luc Mélenchon rief die Französinnen und Franzosen dazu auf, an den Parlamentswahlen teilzunehmen. Er zeigte sich besorgt über Macrons Pläne, das Renteneintrittsalter zu erhöhen, und über seine "Untätigkeit in Sachen Klima".
Die Niederlage der rechtsextremen Marine Le Pen bezeichnete er als "gute Nachricht", während er einschränkte, dass Macrons "Monarchie standardmäßig überlebt".