Reiche Russen und Putin-Freunde flüchten nach Dubai: 9700 Immobilien

Dubai, Juli 2020
Dubai, Juli 2020 Copyright Jon Gambrell/Copyright 2020 The Associated Press
Von Euronews mit Süddeutsche Zeitung
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Anders als viele andere Länder haben die Vereinigten Arabischen Emirate bislang keine Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verhängt. Reiche Russen und Putin-Freunde investieren ihr Geld in Dubai, um es dort in Sicherheit zu bringen.

WERBUNG

Anders als viele andere Länder haben die Vereinigten Arabischen Emirate bislang keine Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verhängt. Reiche Russen und Putin-Freunde investieren ihr Geld in Dubai, um es vor Sanktionen in Sicherheit zu bringen.

Mehr als 5.000 Bürger:innen aus der russischen Föderation sollen mehr als 9.700 Immobilien wie Villen und Luxus-Appartments in Dubai besitzen, Stand von Anfang 2020. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" und beruft sich dabei auf ein Abbild des Grundbuchs von Dubai aus dieser Zeit. 

Unter den russischen Grundbesitzern in Dubai sollen dem Bericht zufolge rund 100 Mitglieder der politischen Elite Russlands sein, Beamte, dem Kreml nahestehende Geschäftsleute und deren Familienangehörige, Duma-Abgeordnete und weitere durch die EU, USA und Großbritannien sanktionierte Politiker sein. 

Durch ihre Investitionen in Dubai hätten die Russen ihr Geld womöglich schon damals vor drohenden Sanktionen in Sicherheit gebracht, heißt es in dem Bericht. Eine internationale Recherche-Gruppe von Journalisten hatte Datensätze zu den Eigentumsverhältnissen auf dem Dubaier Immobilienmarkt ausgewertet. 

Diese Oligarchen setzen auf Dubai als Schlupfloch

Unter den Personen, die viel Geld in Dubai investiert haben, soll Roman Ljabichow sein. Er ist Mitglied der kommunistischen Partei und wurde bereits von mehreren westlichen Ländern in Folge des Ukraine-Krieges sanktioniert.

Auch Ruslan Baysarov soll zu den Hausbesitzern gehören. Er ist einer der reichsten Geschäftsleute Russlands und ein langjähriger Vertrauter von Tschetschenen-Machthaber Ramsan Kadyrow. Bislang steht Baysarov auf keiner Sanktionsliste. Ihm sollen fünf Wohnungen und eine große Strandvilla auf der künstlich aufgeschütteten Insel „Palm Jumeirah“ gehören.

Der Duma-Abgeordneten Alexander Borodaj soll den Recherchen zufolge ebenfalls eine Wohnung auf „Palm Jumeirah“ haben. Er ist Mitglied in Putins Partei „Einiges Russland“ und wurde bekannt als „Premierminister“ der selbsternannten Volksrepublik Donezk im Jahr 2014. Er steht auf der Sanktionsliste der USA, der EU und Großbritanniens. 

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sollen die Priese für Luxusimmobilien in den Vereinigten Arabischen Emirate um etwa 50 Prozent gestiegen sein.  

Russen, die Grund und Boden in Ländern besitzen, die Russland sanktionieren, sollen jetzt verstärkt versuchen, ihre Immobilien loszuwerden. Sie versuchen ihre Wohnungen und Häuser in London, Paris und New York zu verkaufen oder gegen Immobilien in Dubai einzutauschen. 

Wer selber noch nicht auf einer Sanktionsliste steht, kann dort schnell landen.  

***

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Ungleiches Paar 11 Tage auf der Flucht: Frau richtet sich vor Festnahme

Ein "beispiellos gutes Verhältnis": Putin zu Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Nach Anschlag in Russland: FSB verdächtigt die USA, Großbritannien und die Ukraine