In der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje haben sich Zehntausende Menschen zu Demonstrationen versammelt. Damit EU-Beitrittsgespräche stattfinden können, lehnen sie allerdings Zugeständnisse an Bulgarien ab.
In der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje haben sich am Samstag Zehntausende Menschen zu friedlichen Demonstrationen versammelt. Sie protestierten gegen einen Vorschlag Frankreichs zur Lösung des Konflikts mit Bulgarien. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte beim vergangenen Nato-Gipfel in Madrid erklärte, dass eine "Kompromisslösung" greifbar sei, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen.
Außerdem verlangten die Demonstrierenden den Rücktritt der Regierung. Nataša Kotlar, Professorin am Institut für Nationalgeschichte, erklärte auf einer Rede vor den Demonstrierenden, dass jeder Mensch auf der Welt hat ein Recht auf Selbstbestimmung habe. Somit hätte auch die Menschen in Mazedonien ein Recht auf Selbstbestimmung "und darauf, über deren eigene Identität zu entscheiden".
Der Streit mit Bulgarien blockiert die EU-Beitrittsgespräche Nordmazedoniens. Der Disput verzögert auch die Fortschritte auf einen EU-Beitritt Albaniens, denn Brüssel behandelt die beiden Länder als ein zusammenhängendes Paket.
Nordmazedonien ist seit 17 Jahren ein EU-Beitrittskandidat. Doch Bulgarien blockiert die weiteren Gespräche mit Brüssel. Damit diese stattfinden können, erfordert es die vorherige Zustimmung aller 27 EU-Mitgliedsländer.
Sofia verlangt etwa, dass Nordmazedonien formell anerkennt, dass dessen Sprache bulgarische Wurzeln hat. Ebenso soll innerhalb der Verfassung eine bulgarische Minderheit bestätigt werden.