"Fassungslos und zutiefst traurig": Weltweite Bestürzung nach Tod Shinzo Abes

Menschen in Japan trauern um den getöteten ehemaligen Ministerpräsidenten Shinzo Abe
Menschen in Japan trauern um den getöteten ehemaligen Ministerpräsidenten Shinzo Abe Copyright 上所啓二/AP
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Von Euronews mit dpa
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Nach dem Tod des ehemaligen japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe ist die Anteilnahme im Land groß. Auch die internationale Politik gibt sich bestürzt über den Mord an dem 68-Jährigen Politiker.

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Nach dem Tod des ehemaligen japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe ist die Trauer im Land groß. Viele Menschen legten Blumen nieder und gedachten dem bei einem Attentat in der Stadt Nara getöteten Politiker.

"Er hat seinen Beitrag für das Land getan und hätte noch viel mehr tun können", sagt ein Mann. Es sei ein großer Verlust für Japan. Ein anderer Passant gibt sich bestürzt. Ein solcher Anschlag im sonst sicheren Japan sei unfassbar. "Es ist unbegreiflich, dass jemand mit einer solchen Waffe herumläuft."

International war die Bestürzung über den Mord groß. Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borell, erklärte, dass der Schock groß sei. "Abe war der am längsten amtierende Minister Japans und ein guter Freund Europas. Er hat viel zur Freundschaft zwischen Japan und der Europäischen Union beigetragen sowie zu Fortschritt und Stabilität in der ganzen Welt."

Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf Twitter, sein tiefes Mitgefühl gelte Abes Familie und Kishida. "Wir stehen auch in diesen schweren Stunden eng an der Seite Japans", versicherte der SPD-Politiker.

Seine Vorgängerin Angela Merkel schrieb in einer Erklärung auf ihrer Internetseite: "Japan und die Welt verlieren mit Shinzo Abe einen großen Staatsmann. Ich verliere mit ihm einen politischen Weggefährten". Abes Wort habe Gewicht gehabt. Er sei ihr ein "enger Kollege und Freund" gewesen, betonte Merkel. 

In den USA sollen die Flaggen am Weißen Haus, an öffentlichen Gebäude und an Militärstützpunkten in den USA sowie an diplomatischen Vertretungen im Ausland bis Sonntag auf Halbmast wehen. Präsident Joe Biden besuchte den japanischen Botschafter in Washington D.C. und trug sich in das Kondolenzbuch ein.

"Ich bin fassungslos, empört und zutiefst traurig über die Nachricht, dass mein Freund Abe Shinzo während eines Wahlkampfauftritts erschossen wurde. Dies ist eine Tragödie für Japan und für alle, die ihn kannten", hieß es in einer Mitteilung. Die USA stünden in Solidarität mit derem Verbündeten Japan.

Die britische Königin Elizabeth II. schrieb in einem an den japanischen Kaiser Naruhito gerichteten Kondolenzschreiben: "Ich möchte mein tiefstes Mitgefühl und mein Beileid an seine Familie und die Menschen in Japan in dieser schweren Zeit mitteilen."

Der UN-Sicherheitsrat ehrte Abe mit einer Schweigeminute. Zu Beginn einer Sitzung, bei der sich das Gremium mit dem Konflikt in Syrien beschäftigen wollte, erhoben sich die Vertreter der 15 Mitgliedsländer und gedachten des ermordeten Abe. Zuvor hatte sich bereits UN-Generalsekretär António Guterres als "zutiefst traurig" gezeigt und den Anschlag als "entsetzlich" bezeichnet.

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