Wird Brot das neue Gold? Bäckereien klagen über explodierende Kosten

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Ein Bäckereibetrieb aus Neuss berichtet von voraussichtlichen Zusatzstromkosten in Höhe von rund 490 000 Euro.

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Das tägliche Brot - so scheint es - wird zur Luxusware. Wegen der Inflation und steigender Getreidepreise sahen sich viele Betriebe schon vor dem Krieg in der Ukraine veranlasst, bei Backwaren draufzuschlagen. Die Lage hat sich noch einmal deutlich verschärft.

Thomas Puppe betreibt Bäckereien im Westen Deutschlands. „Vor einer Woche haben wir noch 54 Cent fürs Kilo Zucker bezahlt, jetzt liegen wir bei 1,01 Euro. Das sind fast 100 Prozent, die das hochgeht. Und solche Preissteigerungen: Die habe ich eigentlich noch nie erlebt“, so Puppe.

In einer Stromkostenvorhersage werde für seinen Betrieb mit zwölf Zweigstellen in Neuss, Düsseldorf, Büttgen und Kaarst im kommenden Jahr mit einem zehnmal höheren Betrag als bislang gerechnet, sagt Puppe. Das würde für das Unternehmen mit 105 Beschäftigten zusätzliche Stromkosten in Höhe von rund 490 000 Euro bedeuten.

Kundschaft muss höhere Preise ausbaden

Am Ende der Kette steht die Kundschaft und muss höhere Preise ausbaden. Bei vielen sitzt das Geld nicht mehr so locker wie einst.

„Lebensmittel ist auf jeden Fall ein großer Punkt, wo man sparen kann“, sagt eine Frau. Ein Mann berichtet: „Momentan verdiene ich gut genug, dass es passt. Aber langfristig mache ich mir schon Sorgen."

Höchster Preisanstieg bei Fetten und Ölen

Preiserhöhungen gebe es in allen Nahrungsmittelgruppen, so der Bundesverband der Verbraucherzentralen in Deutschland. Und Brot (11 Prozent Steigerung zwischen Juni 2021 und Juni 2022) steht da nicht einmal an erster Stelle. Der höchste Preisanstieg ist bei Speisefetten und -ölen (39 Prozent Steigerung), gefolgt von Fleischwaren (17 Prozent Steigerung) zu verzeichnen.

„Viele Faktoren verändern die Situation in der Landwirtschaft und der Lebensmittelwirtschaft. Die Kosten für Energie, Düngemittel und Futtermittel sind stark gestiegen, Arbeitskräftemangel und Mindestlohn verteuern die Personalkosten“, so Bundesverband der Verbraucherzentralen in Deutschland.

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