Georgien: Ist der Zuzug von Russen schuld am Preisanstieg?

Chatschapuri - eine beliebte Spezialität aus Georgien
Chatschapuri - eine beliebte Spezialität aus Georgien Copyright Euronews
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Von Sopho Makatsaria, Euronews Georgien
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In Georgien steigen die Preise. Viele geben den Migranten aus Russland die Schuld dafür.

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Chatschapuri gehört zu den bekanntesten Gerichten aus Georgien. Das internationale Forschungsinstitut ISET ermittelt die Inflationsrate mit dem so genannten "Chatschapuri-Index", der georgischen Version des bekannten "Big Mac Index". Im Juni kostete die Zubereitung der georgischen Spezialität etwa 5 Lari und 38 Tetri, umgerechnet etwa zwei Euro, aber der Preis ist seitdem erheblich gestiegen.

Nach Angaben des georgischen Statistikamtes lag die jährliche Inflationsrate in Georgien im September bei 11,5 Prozent. George Papawa, leitender Ökonom am ISET, erklärt:

"Seit März beobachten wir, dass immer mehr Migranten nach Georgien kommen. Die Entscheidungen der russischen Regierung hat die Zahl der Migranten weiter erhöht, was natürlich die Nachfrage zusätzlich belastet und die Preise in die Höhe treibt."

Bei den Lebensmitteln haben besonders die Preise für Obst und Gemüse stark zugelegt. Doch auch andere Lebensmittel kosten in Georgien - aufgrund der Inflation, höherer Energie- und Transportkosten - inzwischen deutlich mehr.

Lika Baidoschwili kauft auf dem Markt ein, sie sagt: "Die Menschen werden nicht lange mithalten können, viele meiner Bekannten bekommen einen Lohn von 400 Lari und damit kommt man nicht weit."

"Das Leben ist teuer geworden, es zerreißt einem das Herz. Ich bin Wissenschaftlerin und das Leben ist schwer für mich. Gestern waren 50 Lari genug, und inzwischen reichen nicht einmal 100 Lari aus", fügt Nunu Besanischwili hinzu.

Die georgische Nationalbank verfolgt eine strenge Währungspolitik, um die jährliche Inflationsrate auf etwa 3 Prozent zu senken. Die Behörden sind der Meinung, dass der massive Zuzug von Russen ebenfalls zum Anstieg der Preise beigetragen hat.

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