Neuseeland: "Furz"-Steuer auf Schaf und Kuh

Fleischproduktion treibt Klimawandel und Hunger
Fleischproduktion treibt Klimawandel und Hunger Copyright AP Photo/Charlie Neibergall
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Neuseeländische Landwirte sollen für die Treibhausgase ihrer 36 Milionen Viecher Steuern zahlen. Der Effekt: Fleisch wird angemessen teurer - und nachhaltiger. Die Einnahmen gehen in den Klimaschutz.

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Neuseeland hat Pläne zur Besteuerung der Treibhausgase vorgestellt, die durch die Haltung von Kühen und Schafen entstehen. Die Landwirte sollen für die Methan- und Stickstoffoxid ihrer etwa 10 Millionen Rinder und 26 Millionen Schafe zahlen - sind das größte Umweltproblem des Landes. 

Die Abgabe wäre die erste ihrer Art weltweit.

Der Vorschlag bedeutet, dass neuseeländische Landwirte die ersten in der Welt sein werden, die ihre Emissionen reduzieren, was unserem Exportmarkt einen Wettbewerbsvorteil verschafft in einer Welt, die mehr und mehr auf die Herkunft ihrer Lebensmittel achtet.
Jacinda Ardern
Neuseeländische Premierministerin

Die Landwirtschaft ist für Neuseeland lebenswichtig, Fleisch und Milchprodukte sind der größte Exportschlager des Landes. Die neuseeländische Premierministerin meint, die Kosten könnten durch höhere Preise kompensiert werden, für klimafreundliche Produkte könne man mehr verlangen. 

Praktisch würde ein Emissionshandel eingeführt.

Man würde eine Gesamtmenge an Emissionen festlegen, die man in einem bestimmten Jahr haben darf, und es im Wesentlichen den Landwirten überlassen, diese Einheiten untereinander zu handeln.
James Shaw
Neuseeländischer Minister für Klimawandel

Die Landwirte winken ab. Der Verband der neuseeländischen Schaf- und Rinderzüchter erklärte, die Landwirte würden schon viel tun – aber dafür nicht entschädigt werden.

Wenn Landwirte für ihre Emissionen zahlen müssen, dann sollten wir auch dafür bezahlt werden, dass wir auf unseren Höfen auch Kohlenstoff speichern.
Kate Acland
Direktorin Beef + Lamb New Zealand

In Neuseeland stehen in etwas über einem Jahr Wahlen an, und ihr Vorschlag könnte Ardern bei den Landwirten, die in Neuseeland ein erhebliches politisches Gewicht haben, viele Stimmen kosten.

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