Ortsbesuch mit Luftalarm: Steinmeier ist erschüttert und sagt weitere Unterstützung zu

Steinmeier im Luftschutzbunker
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Von Euronews mit AP/DPA/AFP
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An die Menschen in der Ukraine gerichtet sagte Steinmeier, er habe gerade angesichts der "niederträchtigen Angriffe" Russlands in die Ukraine kommen wollen.

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Der deutsche Bundespräsident gemeinsam mit Ukrainerinnen und Ukrainern im Luftschutzbunker - lange hatte er seine Reise in das kriegsgeschüttelte Land verschoben und stand deswegen in der Kritik. 

Bei seinem ersten Besuch seit Beginn des russischen Angriffs wurde Frank-Walter Steinmeier mit der harschen Realität der Menschen konfrontiert: Luftalarm in der Kleinstadt Korjukiwkanordöstlich von Kiew.

"Wir haben die ersten eineinhalb Stunden im Luftschutzkeller verbracht", sagte Steinmeier anschließend. "Das hat uns besonders eindrücklich nahe gebracht, unter welchen Bedingungen die Menschen hier leben." 

Es sei eine Situation gewesen, die man bei dem Besuch nicht habe ausschließen können. Die Menschen dort müssten mit dieser Situation jeden Tag leben. "Das Gespräch gerade dort zu führen war besonders eindrücklich. Und ich glaube, das ging nicht nur mir so."

Am Morgen war Steinmeier überraschend mit dem Zug in der Ukraine eingetroffen. Und nutzte die Gelegenheit, um Wogen zu glätten - und dem Land die volle Unterstützung Deutschlands zu versichern. Bei Gesprächen mit Präsident Selenskyj sagte er der Ukraine weitere Waffenlieferungen zu, unter anderem die in Kiew sehr begehrten Luftabwehrsysteme.

An die Menschen in der Ukraine gerichtet sagte Steinmeier, er habe gerade angesichts der "niederträchtigen Angriffe" Russlands in die Ukraine kommen wollen. "Wir sind an Ihrer Seite, wir unterstützen Sie, wir werden Sie weiter unterstützen, wirtschaftlich, politisch, militärisch, solange es nötig ist.

Deutschland verurteilt die eskalatorischen Schritte Russlands, zu denen die Teilmobilmachung und die unverantwortliche nukleare Rhetorik gehören."

Moskau und die "schmutzige Bombe"

Während die russischen Luftangriffe auf strategische Infrastrukturen in der Ukraine weitergehen, hält Moskau an seiner Behauptung fest, Kiew plane den Einsatz einer so genannten "schmutzigen Bombe" auf eigenem Territorium.

Sowohl ukrainische als auch westliche Vertreter verurteilen diese aufs Schärfste und werfen Moskau vor, nach einem Vorwand für eine weitere Eskalation zu suchen.

Auf Anfrage Kiews hat die Internationale Atomenergiebehörde die Entsendung einer Expertengruppe in die Ukraine zugesagt, um zwei ukrainische Atomanlagen zu untersuchen und die russischen Behauptungen zu widerlegen.

In der russisch besetzten Stadt Melitopol im Süden der Ukraine explodierte vor einem Fernsehsender eine Bombe. Die dortige Verwaltung sprach von einem Terroranschlag.

Die Stadt gilt als Verwaltungssitz für das Gebiet Saporischschja, das Russland für annektiert erklärt hat.

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