Russlands "rhetorische Tarnung" in Cherson und Partisanen der Ukraine

Russland startet weitere Evakuierungen in der Region Cherson.
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Die russischen Streitkräfte starten weitere Evakuierungen aus der Region Cherson. Nun sollen auch Einwohner:innen vom Ostufer des Dnipro umgesiedelt werden.

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Die russische Besatzungsverwaltung schafft weiterhin schlechte Lebensbedingungen für die Menschen in der Region Cherson, sodass diese das Gebiet evakuieren, so das Institute for the Study of War - kurz ISW.

Die russischen Beamten haben zudem ihre Rhetorik hinsichtlich des Wasserkraftwerks Kachowka erneut geändert. Dem Thinktank zufolge versuchen sie wahrscheinlich, die Evakuierungen vom Westufer des Dnipro-Flusses weiter voranzutreiben und rhetorische Tarnung für einen russischen Rückzug aus dem Gebiet zu schaffen.

Der Leiter der Besatzungsbehörde von Cherson erklärte, dass seine Verwaltung die Evakuierungszone um 15 km vom Fluss Dnipro entfernt ausweitet. Er führte Informationen an, wonach die Ukraine einen "massiven Raketenangriff" auf den Staudamm des Kraftwerks Kachowka vorbereite. Dieser wird angeblich zu massiven Überschwemmungen und zur Zerstörung der zivilen Infrastruktur führen.

Das ISW kommt zum Schluss, dass es in keinem Szenario für die Ukraine von Vorteil wäre, den Damm zu sprengen.

Es berichtet weiter, dass die russischen Besatzungsbeamten weiterhin die permanente Umsiedlung der Bewohner auch vom Ostufer des Dnipro vorbereiten, wo sie mit langwierige Verteidigungsmaßnahmen rechnen.

Anwohner berichteten, dass die russischen Streitkräfte Gräben ausheben, um das Ostufer zu verteidigen, u. a. entlang der Linie Nova Kachowka - Dniprjany - Korsunka, Hola Prystan und bis in den Süden nach Mykhailivka, das etwa 45 km südlich von Cherson-Stadt mitten in russisch besetztem Gebiet liegt.

Das ISW hat außerdem begonnen, verifizierte ukrainische Partisanenangriffe zu verfolgen.

Der ukrainische Geheimdienst meldete, dass das russische Militär mit 40.000 Mann den größten Teil der verbleibenden russischen konventionellen Streitkräfte in der von Russland besetzten Oblast Cherson konzentriert hat. Russland hält dort rund 23.000 Quadratkilometer besetzt.

Die Tatsache, dass das russische Militär die Region Cherson priorisiert, hat wahrscheinlich die russischen Sicherheitskräfte in Saporischschja geschwächt, einer Hochburg von Partisanenaktivität.

Der zunehmende Mangel an russischen Soldaten führt dazu, dass Partisanenangriffe erfolgreicher werden.

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