Atomwaffen in Belarus: Will Putin nur von desolater Lage an Front in Bachmut in Ukraine ablenken?

Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin - ARCHIV
Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin - ARCHIV Copyright Vladimir Astapkovich, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP
Von Euronews
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Das Auswärtige Amt in Berlin nennt Putins Ankündigungen zu Atomwaffen in Belarus einen "weiteren Versuch der nuklearen Einschüchterung".

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Russlands Präsident will taktische Nuklearwaffen im Nachbarland Belarus stationieren. Laut Wladimir Putin kam der Vorschlag von seinem Amtskollegen Alexander Lukaschenko. Die USA hätten ja auch Atomwaffen bei den NATO-Verbündeten in Deutschland, Belgien, Italien und in der Türkei.

Das Auswärtige Amt in Berlin sprach von einem "weiteren Versuch der nuklearen Einschüchterung".

Russlands Truppen waren zu Kriegsbeginn über Belarus in die Ukraine einmarschiert. Putin hatte allerdings auch schon vor dem Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 versucht, russische Atomwaffen in Belarus zu stationieren. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte Russland bereits am 30. November 2021 angeboten, Atomwaffen auf belarussischem Territorium zu stationieren, und Minsk hatte im vergangenen Jahr in einem Referendum die Verfassungsklausel aufgehoben, die den neutralen Status des Landes festschrieb.

Ein zusätzlicher Grund für den Schritt in Richtung Belarus ist laut Putin die angekündigten Lieferung Großbritanniens von Panzersprengraketen mit abgereichertem Uran an die Ukraine.

Putin: "Wir haben Hunderttausende solcher Geschosse"

Russland selbst habe "Hunderttausende solcher Geschosse", setze die Panzersprengraketen derzeit nur nicht ein.

Der Chef der Wagner-Truppe, aber auch russische Soldaten hatten in den vergangenen Wochen über mangelnden Nachschub an Munition im Kriegsgebiet beklagt.

Wladimir Putin kündigte zudem ein Hochfahren der Waffenproduktion in Russland an

Dabei erscheint ie Lage an der Front bei Bachmut in der ukrainischen Region Donezk weiter festgefahren. Laut dem US-Thinktank "Institute for the Study of War" (ISW) will Putin mit seinen Ankündigungen von der geplanten Gegenoffensive der ukrainischen Armee ablenken. Russische Militärblogger rechnen sehr bald mit dieser Gegenoffensive der Ukraine. Die Ankündigungen Putins zeigen dem ISW zufolge, dass auch der russische Präsident daran glaube.

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