Russischer Militärblogger bei Bombenanschlag in St. Petersburg getötet

Russische Ermittler arbeiten nach einer Explosion in einem Café in St. Petersburg, 2. April 2023
Russische Ermittler arbeiten nach einer Explosion in einem Café in St. Petersburg, 2. April 2023   -  Copyright  AP/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
Von Sérgio Ferreira de Almeida

Im russischen St. Petersburg hat eine Explosion ein Café zerstört. Laut russischen Medien wurde der Militärblogger Vladlen Tatarsky bei der Explosion im Café "Street Food Bar No. 1" getötet, 16 Menschen wurden verletzt.

Im russischen St. Petersburg hat eine Explosion ein Café zerstört. Laut russischen Medien wurde der Militärblogger Vladlen Tatarsky bei der Explosion im Café "Street Food Bar No. 1" getötet, 25 weitere Menschen wurden verletzt. 

Laut der russischen Agentur Tass hieß Vladlen Tatarsky mit richtigem Namen Maxim Fomin. Er war 40 Jahre alt und im Donbas geboren. Zuletzt hatte der Militärblogger auch von der Front in der Ukraine berichtet. Auf Telegram hatte Tatarsky mehr als 500.000 Follower.

Das russische Innenministerium teilte mit, dass eine Besucherin des Cafés einen "Sprengsatz" bei sich getragen habe. Eine junge Frau habe dem Blogger eine Statue überreicht, die offenbar explodierte. 

Laut den vorläufigen Berichten hat sich zunächst niemand zu dem Anschlag bekannt.

Verbindungen zu Wagner-Chef Prigoschin

Russischen Meldungen zufolge gehörte das Café dem Chef der Wagner-Söldner, dem Oligarchen Jewgeni Prigoschin. Und der getötete Blogger soll dort an einer Veranstaltung teilgenommen haben.

Cyber Front Z - eine Gruppe, die auf Telegram über Russlands Krieg in der Ukraine berichtet und diesen unterstützt - gab bekannt, sie habe das Café für den Abend gemietet.

"Es gab einen Terroranschlag. Wir hatten gewisse Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, die aber leider nicht ausreichten", schreibt die Cyber Front Z nach der Explosion in St. Petersburg auf Telegram.

Auch das im vergangenen Jahr eröffnete Hauptquartier der PMC (Private Military Company) Wagner Group befindet sich in St. Petersburg. Sowohl der Unternehmer Jewgeni Prigoschin - der auch Putins Koch genannt wird - als auch Russlands Präsident kommen aus St. Petersburg.

Zahlreiche Russland-Experten verweisen auf Verbindungen zwischen dem getöteten Militärblogger und Jewgeni Prigoschin. Sowohl Vladlen Tatarsky als auch Jewgeni Prigoschin haben die Kriegsführung des Kreml in der Ukraine kritisiert.

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