Blutige Schlacht: Moskaus Truppen und Wagner-Gruppe kämpfen zusammen um Bachmut

Ein ukrainischer Soldat an der Frontlinie in Bachmut
Ein ukrainischer Soldat an der Frontlinie in Bachmut Copyright LIBKOS/AP Photo
Copyright LIBKOS/AP Photo
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Bei der Schlacht um Bachmut gehen die russischen Truppen und die Privatarmee Wagner nun gemeinsam gegen die ukrainischen Verteidiger vor. Diese wollen die Stadt nicht aufgeben.

WERBUNG

Bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut im Gebiet Donezk gehen die russischen Truppen und die Söldnertruppe Wagner nun gemeinsam gegen die ukrainischen Verteidiger vor. Russische Erstürmungseinheiten, darunter Fallschirmjäger, hätten zwei Viertel im Nordwesten und im Zentrum von Bachmut eingenommen, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag. Der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, bestätigte das gemeinsame Vorgehen. Demnach schützen die regulären Truppen die Flanken der Privatarmee im Kampf gegen die ukrainischen Streitkräfte.

Die Flanken würden jetzt in der Zuständigkeit des Verteidigungsministeriums liegen, so Prigoschin. Er hatte zuletzt immer wieder kritisiert, dass das Ministerium zu wenig unternehme, um Bachmut einzunehmen. Vor allem hatte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin einen Mangel an Munition beklagt. Je mehr Granaten es gebe, desto schneller kämen die Truppen voran, desto weniger Verluste gebe es, sagte er.

Kiew will Bachmut durch Abnutzungskampf halten

Die Schlacht um Bachmut gilt als die blutigste des Krieges überhaupt. Prigoschin hatte behauptet, dass mehr als 30.000 ukrainische Soldaten bei den Kämpfen um die Stadt und in der Region getötet worden seien. Überprüfbar ist das nicht.

Auf ukrainischer Seite wurde zuletzt bestätigt, dass russische Kämpfer ins Zentrum der völlig zerstörten Stadt vorgedrungen seien, die vor dem Krieg rund 70.000 Einwohner zählte. Nach russischen Angaben sind rund 80 Prozent von Bachmut erobert. Die Ukraine will die Stadt trotz der Probleme nicht aufgeben und begründet dies damit, die russischen Truppen mit einem Abnutzungskampf zermürben zu wollen.

London befürchtet höheres Minen-Risiko

Bachmut ist bereits seit dem Spätsommer umkämpft. Die Stadt ist der Hauptteil der nach der russischen Eroberung von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk etablierten Verteidigungslinie zwischen den Städten Siwersk und Bachmut im Donezker Gebiet.

Falls die Stadt fällt, eröffnet sich für die russischen Truppen der Weg zu den Großstädten Slowjansk und Kramatorsk. Damit rückt eine von Russland geplante vollständige Eroberung des Donezker Gebiets näher.

Das britische Verteidigungsministerium warnt derweil vor Risiken durch Minen für die Zivilbevölkerung in der Ukraine. Hintergrund sind mildere Temperaturen und mehr Arbeit in der Landwirtschaft. Es würden täglich Zwischenfälle gemeldet, teilte das Ministerium am Montag mit.

Betroffen seien vor allem die Gebiete Cherson im Süden und Charkiw im Osten, die vorübergehend von russischen Truppen besetzt waren. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 seien mehr als 750 Zivilisten durch Minen getötet oder verletzt worden. In jedem achten Fall sei ein Kind das Opfer. "Es wird vermutlich mindestens ein Jahrzehnt dauern, um die Ukraine von Minen zu räumen", hieß es.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

"Patriots für Patrioten": Ukraine dankt für Luftabwehr-Lieferung aus Deutschland

USA: Kiew darf weitreichende ATACMS-Kurzstreckenraketen gegen besetzte Krim einsetzen

Endlich wieder Waffen: Ukraine setzt erstmals ATACMS gegen Russland ein