Was will die FDP mit der #Brötchentaste? Und macht das Sinn?

Macht das Sinn? Brötchen kaufen mit der "Brötchentaste"
Macht das Sinn? Brötchen kaufen mit der "Brötchentaste" Copyright Michael Probst/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit AP, Twitter
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Im deutschsprachigen Twitter wird kontrovers über die #Brötchentaste diskutiert, mit der die FDP die Geschäfte in den Innenstädten retten wollen.

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Kennen Sie die Brötchentaste? NEIN, nicht die beim Discounter, bei dem die Brötchen direkt vor Ort aufgebacken aus dem Automaten kommen, nachdem die Kundin oder der Kunde eine Taste gedrückt hat.

Mit der Brötchentaste meint die FDP kostenloses Kurzzeitparken von 15 Minuten in Innenstädten, das vor allem für ältere Menschen Einkäufe in Bäckereien und Apotheken erleichtern soll. Die Liberalen machen sich damit wieder einen Namen als Partei der Autofahrer und Autofahrerinnen. Angesichts dramatischer Probleme mit dem Verkehr in Deutschland - wie immer mehr Verspätungen und Streiks bei der Deutschen Bahn und Problemen bei der Erneuerung von Brücken und Autobahnen - steigen auch in den Städten schon jetzt viele Leute wieder aufs Auto um.

FDP-Geschenk an die Autofahrer vor der Wahl in Bremen?

Laut Beschlussentwurf des FDP-Parteipräsidiums will die Partei bundesweit kostenloses Kurzzeitparken mit einer sogenannten "Brötchentaste" am Parkautomaten möglich machen und Kurzparken von fünf (statt bisher drei) Minuten im Halteverbot zu erlauben. BILD geht davon aus, dass der FDP-Vorschlag ein "Riesen-Geschenk an alle Auto-Fahrer" vor der Landtagswahl in Bremen ist.

In Bremen hat es eine Zeit lang eine Art Brötchentaste zum Kurzzeit-Parken gegeben. Diese wurde aber von den Grünen wieder abgeschafft. Laut WDR gibt es in Bergisch Gladbach Tickets zum kostenlosen Parken für eine Viertelstunde - und auch in einigen belebten Straßen von Köln.

Carina Peretzke, die Sprecherin des Handelsverbandes NRW, hält die Brötchentaste im Prinzip für eine "feine Sache", die dem Einzelhandel helfen könne, sich gegen Online-Konkurrenz zu behaupten.

Es hagelt Kritik an der Idee mit der Brötchentaste

Doch im deutschsprachigen Twitter überwiegt die Kritik an der Idee mit der Brötchentaste. Viele Twitter-User:innen verweisen darauf, dass es in den Städten in den Niederlanden und in Skandinavien gar keine Brötchentaste braucht, um die Menschen davon zu überzeugen, dass sie gut ohne Auto leben können.

Dorothee Saar von der Deutschen Umwelthilfe hält die Brötchentaste für eine Idee aus den 60er Jahren.

"Demnächst sind Indien und halb Afrika unbewohnbar - und Deutschland diskutiert die #Brötchentaste", schreibt Professor Jürgen Karl von der Uni Erlangen-Nürnberg.

Viele auf Twitter machen auch Scherze. Einige haben schon die neue Parkscheibe gezeichnet - mit den Brötchen.

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