"Ich will einfach nur weg": Immer mehr Menschen warten am Grenzübergang Rafah

Kollaps am Grenzübergang Rafah
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Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Von Tag zu Tag kommen mehr ausländische Staatsbürger hierhin, um die gefährliche Region zu verlassen. Euronews-Reportage über die dramatische Lage der wartenden Menschen.

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Die Lage am Grenzübergang Rafah im Süden des Gazastreifens steht kurz vor dem Kollaps. Nach israelischem Beschuss in der vergangenen Woche hat Ägypten den Übergang geschlossen und die Grenze blockiert.

Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Israel hat nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel eine Blockade über das Gebiet verhängt.

"Nichts als Tod und Zerstörung"

Euronews-Reporter Nebal Hajoo sprach mit dort festsitzenden ausländischen Bürgerinnen und Bürgern. "Meine Töchter haben sich mit dem Auswärtigen Amt abgestimmt, damit ich ausreisen kann, aber ich kann nicht", sagt Nadia, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. "Wir haben gesehen, dass alles geschlossen ist. Ich will einfach nur weg."

Nadia sitzt am Grenzübergang Rafah fest
Nadia sitzt am Grenzübergang Rafah festEuronews

Der Schweizer Staatsbürger Ibrahim erzählt, dass er nach Gaza gekommen war, um seine Familie zu besuchen. "Als der Krieg begann wurden wir hier belagert. Dieser Krieg ist grausam. Es gibt kein Wasser, keinen Strom, kein Telefon, kein Internet, nichts als Tod und Zerstörung."

Der Druck auf Ägypten wächst, den Grenzübergang zu öffnen, um vor allem Ausländern einen Weg aus dem Gazastreifen zu ermöglichen. Indes bemüht sich die US-Regierung weiter um die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen.

USA wollen Öffnung eines Grenzübergangs von Gaza nach Ägypten

"Er ist immer noch geschlossen. Das heißt aber nicht, dass wir nicht weiterhin alles versuchen werden, um mit den Israelis und den Ägyptern über eine Öffnung und einen sichere Ausreise zu sprechen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington über den Grenzübergang Rafah. Man müsse außerdem weiter sicherstellen, dass humanitäre Unterstützung nach Gaza gelange.

Kirby betonte, dass Israel versuche, so weit wie möglich zivile Opfer zu vermeiden und auch die islamistische Hamas davon abzuhalten, diese als menschliche Schutzschilden zu nutzen. "Wir sind natürlich der Meinung, dass es keine zivilen Opfer geben sollte, und wir argumentieren nun schon seit mehreren Tagen, dass es für Zivilisten, die den Gazastreifen verlassen wollen, einen sicheren Ausgang geben sollte."

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