Zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine plant Washington Sanktionen gegen mehr als 500 Personen und Einrichtungen in Russland. Unterdessen hat Putin auf einen Kommentar Bidens reagiert, der den Kreml-Chef einen "Hurensohn" genannt hatte.
Die USA haben angekündigt, an diesem Freitag neue Sanktionen gegen Russland verhängen zu wollen. Am Samstag jährt sich der Kriegsbeginn in der Ukraine zum zweiten Mal. Laut US-Präsident Joe Biden sind ein Teil der neuen Sanktionen gegen Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich gerichtet.
Die Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten, Victoria Nuland, erklärt, dass manche der Sanktionen auf Leute abzielen würden, die direkt in den Tod Nawalnys verwickelt sind. "Die überwiegende Mehrheit der Sanktionen soll jedoch Putins Kriegsmaschinerie weiter ins Stocken bringen und Lücken im Sanktionsregime schließen, die er bisher zu umgehen vermochte."
Wie ein Vertreter des US-Finanzministeriums mitteilte, seien neue Strafmaßnahmen gegen mehr als 500 Personen und Einrichtungen geplant. An diesem Freitag sollen Details bekannt gegeben werden. Die neuen Maßnahmen sollen offenbar auf die russische Verteidigungsindustrie sowie Einnahmequellen der russischen Wirtschaft abzielen, die die Kriegsmaschinerie des Landes antreiben. Der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo will sich um 18:30 Uhr deutscher Zeit dazu äußern.
Putin nach Biden-Äußerung gelassen
Unterdessen hat Putin auf einen Kommentar Bidens reagiert, der den Kreml-Chef einen "Hurensohn" genannt hatte. Vordergründig gab sich Putin verständnisvoll und implizierte, die Bemerkung stehe im Zusammenhang mit seiner zuvor geäußerten Einschätzung, wonach Moskau Biden dessen Rivalen Donald Trump im Weißen Haus vorziehe, weil der Amtsinhaber als Politiker mehr Erfahrung habe und berechenbarer sei.
Bidens "Hurensohn"-Äußerung sei eine "absolut angemessene Reaktion", so Putin. Der könne schließlich nicht sagen: "Gut gemacht, danke, du hast mir sehr geholfen". "Wir verstehen, was dort aus innenpolitischer Sicht passiert, und diese Reaktion ist absolut angemessen. Das heißt, ich hatte Recht", sagte Putin.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nannte Bidens Bemerkung "unhöflich". Er betonte, sie könne Putin kaum verletzen, sei aber eine "große Schande" für die USA. "Offensichtlich verhält sich Herr Biden im Stil eines Hollywood-Cowboys, um innenpolitischen Interessen zu dienen", sagte Peskow.