Geringe Beteiligung an regierungskritischer Kundgebung in Budapest

In den vergangenen Wochen gab es mehrere Großdemnstrationen in Ungarn.
In den vergangenen Wochen gab es mehrere Großdemnstrationen in Ungarn. Copyright Associated Press
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Von Heilika Leinus
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Die ungarischen Oppositionsparteien haben am Sonntag eine Demonstration gegen die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán organisiert. Es versammelten sich jedoch unerwartet wenige Menschen.

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Nachdem Youtuber in Budapest eine Großdemonstration gegen die Regierung organisiert hatten, haben nun auch vier Oppositionsparteien am Sonntag eine gemeinsame Kundgebung veranstaltet. Die Youtuber hatten wegen eines Pädophilie-Skandals gegen die Regierung des Ministerpräsidenten Viktor Orbán demonstriert.

Doch die Beteiligung an der Kundgebung der Oppositionsparteien war deutlich geringer. Es sammelten sich nur wenige Tausend Menschen. Bei der Kundgebung sprachen insgesamt neun Personen. Nur ein paar Hundert Menschen hörten den letzten Rednern zu.

„Es war erhebend, ein sehr gutes Gefühl der Solidarität“, sagte ein Demonstrierender Euronews. Dennoch bedauere er die geringe Teilnahme der jungen Menschen: „Heute bin ich ziemlich enttäuscht, dass junge Leute nirgends zu finden sind. Es ist einfach entmutigend.“

In den vergangenen Wochen gab es in Ungarn mehrere Kundgebungen wegen des größten politischen Skandals der letzten 14 Jahre der Fidesz-Regierung. Viele Menschen sind empört, weil die Staatspräsidentin Katalin Novák einen Mann begnadigt hatte, der in einem Kindesmissbrauchsfall verurteilt worden war. Unter Druck geraten, ist Ungarns erste Frau im Präsidentenamt am 10. Februar zurückgetreten. Außerdem erklärte die ehemalige Justizministerin Judit Varga, dass sie sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehe.

Vielen Menschen reicht der Rücktritt Nováks allerdings nicht aus. Sie sind der Meinung, dass sas vom Premierminister Viktor Orbán geschaffene Regierungssystem verändert werden müsse, um ähnliche Fälle in Zukunft zu vermeiden.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat ebenfalls auf die Proteste reagiert und ein neues Gesetzespaket versprochen, das ähnliche Fälle in Zukunft vermeiden soll. Er erklärte, dass Menschen, die Kinder missbrauchen, auf keinen Fall begnadigt werden sollen.

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