Die ersten 20 Bundeswehrsoldaten der Litauen-Brigade sind in Vilnius angekommen. Sie sollen die Stationierung einer Gesamtbrigade von 4800 Streitkräften vorbereiten.
In der litauischen Hauptstadt Vilnius ist ein deutsches Vorkommando von 20 Bundeswehrsoldaten eingetroffen. Die Bundeswehrsoldaten wurden am Flughafen vom litauischen Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas begrüßt.
Die Soldaten sollen die Stationierung einer Gesamtbrigade von 4.800 Streitkräften vorbereiten, die 2027 einsatzbereit sein soll. Die Bundeswehrsoldaten sollen die NATO-Ostflanke verstärken. Schon 2022 als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa hat die Bundesregierung zugesagt, eine kampfbereite und unabhängig einsetzbare Kampftruppe nach Litauen zu entsenden.
Bisher wurden noch nie so viele deutsche Soldaten dauerhaft im Ausland stationiert. Es sei "Neuland", das die Soldaten betreten, sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius, der die Soldaten vor ihrer Abreise begleitete. Außerdem versprach er eine gute Ausstattung der Litauen-Brigade.
Russland droht mit "außerordentlichen Maßnahmen"
Russland hat sich bereits zu dem Einsatz deutscher Truppen in seinem Nachbarland geäußert. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sprach von einer "Eskalation der Spannungen" und der "Entstehung neuer Gefahrenzonen". Peskow betonte, Russland sei gezwungen, außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen, um seine Sicherheit zu gewährleisten.
Im Jahr 2022 versprach Bundeskanzler Olaf Scholz, die deutschen Verteidigungsausgaben auf das NATO-Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen und einen 100 Milliarden Euro schweren Sonderfonds zur Modernisierung der Bundeswehr einzurichten.